Das Fernrohr stellt einen gewöhnlichen Refraktor dar. Das ... mehr anzeigen
Das Fernrohr stellt einen gewöhnlichen Refraktor dar. Das Objektiv besteht aus mehreren Glaslinsen. Durch Kombination unterschiedlicher Glassorten und Linsenformen ist es besonders "farbrein": Helle Objekte im Bild haben keine Farbsäume. Seine Halterung, eine parallaktische, sogenannte Deutsche Montierung, besteht aus zwei Achsen: Eine davon wird parallel zur Erdachse ausgerichtet, die andere ist dazu senkrecht. Die beiden Achsen machen es möglich, jedes Himmelsobjekt einzustellen. Jede Achse kann geklemmt werden. Das Gegengewicht gleicht die Masse des Fernrohrs aus. Am Okularende des Fernrohres ist radial eine Halterung angebracht, die für ein zusätzliches kleines Sucherfernrohr diente. Es ist nicht erhalten. Weniger anzeigen
Laut den Objektivnummernbüchern der Firma Steinheil wurde das Fernrohr frühestens im Jahr 1860 gefertigt. In dieser Zeit ... mehr anzeigen
Laut den Objektivnummernbüchern der Firma Steinheil wurde das Fernrohr frühestens im Jahr 1860 gefertigt. In dieser Zeit hatte sich die Halterungsbauweise des Teleskopes bereits weit verbreitet, da sie eine sehr stabile Form der Fernrohrmontage bot. Trotz des sicher auch Mitte des 19. Jahrhunderts noch bedeutenden Wertes des Objekts ist eine häufige Verwendung nicht nur wegen seines guten Erhaltungszustands wenig wahrscheinlich. Astronomische Beobachtungen fanden in München ab etwa 1817 an der Sternwarte bei Bogenhausen statt; dort befanden sich auch die häufig benutzten Instrumente. Zudem würden die fehlenden Feinbewegungen an der Montierung eine Benutzung äußerst anstrengend machen. Das Exponat diente daher wohl schon zur Zeit seiner Aufnahme in die Akademiesammlung eher als Referenz oder zu repräsentativen Zwecken. Der Hersteller, H. Meyer, war laut Arbeitszeugnis (in DMA FA 005/2801) nach seiner Arbeit für die Firma Steinheil noch von 1885 bis 1889 bei der Firma Leitz in Wetzlar angestellt. Möglicherweise handelt es sich um den Optiker Hugo Meyer (1863-1905), der in Görlitz 1896 eine gleichnamige "Optisch-Mechanische Industrie-Anstalt" gründete. Weniger anzeigen