Die vorliegenden Objekte stellen eine Sammlung von Daguerreotypien unterschiedlicher Formate dar, die ... mehr anzeigen
Die vorliegenden Objekte stellen eine Sammlung von Daguerreotypien unterschiedlicher Formate dar, die Panorama- und Gebäudeaufnahmen aus München sowie einige Portraits zeigen. Normalerweise müssen Daguerreotypien nach der Entwicklung luftdicht mit einer Glasscheibe verschlossen werden um die Oxidation der Silberoberfläche und damit ein Nachdunkeln zu verhindern. Das Fehlen derartiger Verglasungen erklärt den schlechten Zustand der Aufnahmen. Die verschiedenen Tönungen sind durch eine Behandlung mit gesättigter Kupfervitriollösung hervorgerufen. Ein dadurch entstehender Überzug aus Kupfer soll die Haltbarkeit der Bilder erhöhen. Weniger anzeigen
Am 19. August 1839 stellte Francois Arago (1786-1853) das Verfahren zur Herstellung einer Daguerreotypie in ... mehr anzeigen
Am 19. August 1839 stellte Francois Arago (1786-1853) das Verfahren zur Herstellung einer Daguerreotypie in einer Sitzung der Akademie der Wissenschaften in Paris vor, während die Erfindung bereits im Juni von Isidore Niépce (1795-1868, Sohn des Erfinders Joseph Nicéphore Niépce) und Louis J. M. Daguerre (1789-1851) an den französischen Staat verkauft worden war. Auch der Münchner Physiker Carl August von Steinheil (1801-1870) verfolgte die Entwicklungen in Frankreich mit Interesse. Zusammen mit dem Mineralogen Franz von Kobell (1803-1875) hatte er jedoch bereits im Frühjahr 1839 photographische Experimente vorgenommen, deren Ergebnisse sie am 13.04.1839 der Bayerischen Akademie vorlegten. Darunter befanden sich Papierbilder von Münchner Gebäuden, die als die ersten in Deutschland hergestellten Photographien betrachtet werden können (Inventarnummer 13354). Anfang September gelangten die ersten Daguerreotypien von Paris nach München und zeigten gegenüber Steinheils Papierbildern den Vorteil, deutlich wirkungsvoller und vor allem positiv zu sein. Steinheil bemühte sich in den folgenden Jahren um eine Verbesserung des Daguerreschen Verfahrens, in dessen Zusammenhang die hier vorliegenden Daguerreotypien entstanden. So versuchte er beispielsweise, die Bilder durch eine zusätzliche Kupferschicht nach Art der Galvanoplastik haltbarer zu machen. Die unterschiedlichen Formate und Größen der Aufnahmen lassen darauf schließen, dass Steinheil unterschiedliche Kameras für Ihre Herstellung verwendete (zum Beispiel Voigtländer-Kamera Inventarnummer 70971 für die Aufnahmen mit Inventarnummer 1965T35-T48 mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern). Weniger anzeigen