Ein Sphärometer ermöglichte es, die Krümmung von Oberflächen zu messen. Bei diesem Instrument konnte man den zu messenden Körper an drei Schrauben mit kleinen Kugeln an ihren Spitzen drücken. Die drei Schraubenköpfe legten dann die Ebene fest, gegenüber der ein Versatz gemessen wurde. Diesen Versatz selbst maß man mit dem zentralen Bolzen, der auf einer Seite ebenfalls eine kugelförmige Spitze aufweist und auf der anderen Seite konisch zuläuft. Der Bolzen wird in die zentrale Bohrung der Platte gesteckt, die auch die drei Fixierungsschrauben trägt. Das konische Ende des Bolzens steht dann in Kontakt mit einem Achatplättchen, das auf der Mitte einer Wippe angebracht ist.
Die Wippe trägt an ihren Enden Gradskalen, die an davor liegenden Referenzskalen abgelesen werden können und somit anzeigen, ob der Bolzen auf die Drehachse der Wippe fällt. Die Wippe sitzt zudem auf einem Schlitten, der über eine Mikrometerschraube sehr fein eingestellt werden kann. Seine Position ist durch eine Skala an der Seite des Schlittens ablesbar und durch die Skala der Mikrometerschraube. Weniger anzeigen

Im 18. und 19. Jahrhundert bemühte man sich nicht nur um eine Verbesserung von Messinstrumenten, sondern besonders auch um neue und genauere Werkzeuge zu deren Herstellung. Weil in vielen Anwendungen Kugeloberflächen eine wichtige Rolle spielten, entwickelten Mechaniker neue Methoden zur Messung von Krümmungsradien. Einer der wichtigsten Zwecke von Sphärometern war die Herstellung von optischen Linsen und Spiegeln. Darüber hinaus konnte man Sphärometer aber auch benutzen, um vollkommen ebene Flächen sicherzustellen. Benötigte man eine höhere Genauigkeit als wenige Mikrometer, so nutzte man zusätzlich zu oder statt Sphärometern optische Methoden. Weniger anzeigen