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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Normalmaß, Wiener Fuß
Inventarnummer:
2082
Einordnung
Typ:
Messeinrichtung
Maßstab <Messtechnik>
Eichnormal
Fachgebiet:
Messen
und
Maße
Stichwörter:
Platin, Fortifikationsklafter, Quader, Etalon, Länge, Messen
Tags:
Austria, Vienna, Viennese food, platinum, cuboid, etalon, scale, length, measurement
Beschreibung
Funktionsweise:

Das Etalon ist ein einfacher Messingquader. An den Enden ist je ein aufgehellter Bereich mit einem kreisrunden silbernen Punkt ... mehr anzeigen

Das Etalon ist ein einfacher Messingquader. An den Enden ist je ein aufgehellter Bereich mit einem kreisrunden silbernen Punkt zu sehen. Diese runden Flächen sind laut beiliegendem Zertifikat eingelassene Flächen aus Platin, auf denen feine Punkte die Enden eines Wiener Fußes angeben. Die Punkte sind mit einer Lupe nicht mehr zu erkennen. Die Enden des Wiener Fußes werden zudem durch zwei zur Oberseite hin eingeritzte Linien angegeben. Unterhalb der Platineinlagen sind zusätzlich die im Zertifikat ebenfalls erwähnten Punkte in der Messingfläche zu sehen. Diese Linien haben einen Abstand von 326,2 Millimeter. Damit könnte der Maßstab einem Fortifikationsfuß (324,8 Millimeter) eher entsprechen als einem gewöhnlichen Wiener Fuß (316,11 Millimeter). Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Für Wien und Teile Österreichs wurden bis 1875 im Militärwesen noch eigene, an der Toise du Pérou ausgerichtete Maße benutzt, unter anderem Fortifikationsklafter und "Fortificationsfuß" (1 ... mehr anzeigen

Für Wien und Teile Österreichs wurden bis 1875 im Militärwesen noch eigene, an der Toise du Pérou ausgerichtete Maße benutzt, unter anderem Fortifikationsklafter und "Fortificationsfuß" (1 Fortifikationsklafter entsprach 6 Fortifikationsfuß). Diese Maße hatten sich über die Militärgeographie hinaus auch in weiteren Teilen des Landes verbreitet. Da auch Carl August von Steinheil (1801-1870) in seinen Überlegungen zur Vereinheitlichung des Messwesens die Verwendung von solchen Maßen bedachte (und verwarf), war es für die Bayerische Akademie der Wissenschaften vorteilhaft, ein entsprechendes Eichnormal zu besitzen. Das zum Exponat gehörige Zertifikat wurde vom Mathematiker Simon Stampfer (1790-1864) aus Wien ausgestellt, der wahrscheinlich für die Prüfung der Längen verantwortlich war. Stampfer war Professor am Polytechnischen Institut in Wien. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Österreich 1835 bis 1842
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Metall, Messing
Beschriftungen:
Vorderseite, Beschriftung: Etalon des Wiener Fußes bey +13°.1 Reaum.
Rückseite, Inventarnummer, silberner Aufkleber: Deutsches Museum / München, Inv.-Nr. / 05/2082
Zertifikat, Beschreibung, deutsch: Certificat / Auf vorliegendem Etalon ist das Maaß eines Wiener Fußes in dreifacher Art aufgetragen: 1. durch feine Punkte auf den eingelaßenen kleinen Flächen von Platin, 2. durch zwei Linien an denen das richtige Maaß am Rande des Stabes zu nehmen ist, 3. durch zwei größere Punkte auf der Messingfläche. Als eigentlich genaues Maaß ist vorzugsweise Nr. 1 zu nehmen, welches mit dem Comparator der das legale Wiener Maaß enthält, auf das Sorgfältigste verglichen wurde und den wahren Wiener Fuß wenigstens bis auf 1/1000 Linie genau giebt, wenn die Temperatur des Stabes + 13,°1 Reaum. [Reaumur] ist. Das Maaß Nr. 2 stimmt mit diesem ebenfalls innerhalb 1/1000 Linie überein; das Maaß Nr. 3 jedoch ist um 6/1000 Linie länger. / Wien am 28. Februar 1842 / [Unterschrift:] S. [Simon] Stampfer, Wien / Prof. der prakt. Geometrie
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 9,9mm, Breite 20,6mm, Tiefe 326,7mm, Masse 0,55kg
Quellen
Archivquellen:
Deutsches Museum Archiv, Handschriften, HS 2013-002 (28.02.1842–28.02.1842): Certificat