Das Objekt besteht aus einer Linse, die schwenkbar in einer Kugel angebracht ist. Diese Kugel ist in einer Holzfassung gelagert, die an zwei Ecken Bohrlöcher vorweist. Die Kugel besitzt auf ... mehr anzeigen
Das Objekt besteht aus einer Linse, die schwenkbar in einer Kugel angebracht ist. Diese Kugel ist in einer Holzfassung gelagert, die an zwei Ecken Bohrlöcher vorweist. Die Kugel besitzt auf derjenigen Seite, die der Linse abgewandt ist, eine Öffnung mit Innengewinde. Möglicherweise konnte hier eine zusätzliche Linse oder anderes Zubehör angebracht werden. Es ist davon auszugehen, dass die Platte an ein Gehäuse geschraubt oder in eine Öffnung einer Wand platziert werden konnte: Ein helles Bild eines Objekts außerhalb des Raumes würde auf eine Leinwand oder einen Schirm im Inneren projiziert. So konnte man etwa die Sonne gefahrlos beobachten. Das Inventar des Akademie-Konservators Thaddäus Siber (1774-1854) enthält die Angabe "zum Einschrauben in einen Laden", womit ein Fensterladen gemeint sein dürfte. Die Linse würde dann als Projektionslinse wie bei einer Camera Obscura oder einer Laterna Magica dienen. Weniger anzeigen
Skioptische Bälle stellen außer einer Variation der Camera Obscura auch einen Vorläufer des Sonnenmikroskops dar. Sie besitzen nämlich zwei Linsen, eine an jedem Ende der Kugel. Die Form war der ... mehr anzeigen
Skioptische Bälle stellen außer einer Variation der Camera Obscura auch einen Vorläufer des Sonnenmikroskops dar. Sie besitzen nämlich zwei Linsen, eine an jedem Ende der Kugel. Die Form war der des menschlichen Auges nachempfunden. Statt einer der Linsen wurde oft ein kleines Teleskop (zum Beispiel für Sonnenflecken-Projektion) oder Mikroskop für die Sonnenmikroskopie montiert. Vielleicht ist das der Grund, warum bei vorliegendem Objekt die zweite, zusätzliche Linse fehlt. Ähnliche Exponate besitzen das Museum Boerhave (Inventarnummer: V13718), das Science Museum, London (Inventarnummer 1918-64) und das Museo Galileo (Inventarnummer 780). Weniger anzeigen