Eine verdrillte Darmsaite reagiert in diesem Instrument auf eine Veränderung der Luftfeuchtigkeit. Bei hoher Feuchtigkeit dehnt sich die Saite aus, bei trockenerer Luft zieht sie sich zusammen. Sie ... mehr anzeigen
Eine verdrillte Darmsaite reagiert in diesem Instrument auf eine Veränderung der Luftfeuchtigkeit. Bei hoher Feuchtigkeit dehnt sich die Saite aus, bei trockenerer Luft zieht sie sich zusammen. Sie ist derart mit dem Zeiger des Instruments verbunden, dass sich dieser bei größerer Luftfeuchtigkeit in Richtung Uhrzeigersinn dreht. Löcher im Gehäuse ermöglichen einen schnellen Luftaustausch. Angegeben wird die Luftfeuchtigkeit in einem relativen Maß über die Winkelstellung des Zeigers. Weniger anzeigen
Georg Friedrich Brander (1713-1783) entwickelte das Instrument zusammen mit Johann Heinrich Lambert (1728-1777), der auch die Darmsaite dafür auswählte und präparierte. Dieser aufklärerische ... mehr anzeigen
Georg Friedrich Brander (1713-1783) entwickelte das Instrument zusammen mit Johann Heinrich Lambert (1728-1777), der auch die Darmsaite dafür auswählte und präparierte. Dieser aufklärerische Mathematiker, Philosoph und Physiker war 1758 und 1759 in Augsburg tätig, wurde in dieser Zeit Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und pflegte mit Brander einen regen Briefwechsel. Neue Hygrometer wie das vorliegende versprachen in der Meteorologie ganz neue Erkenntnisse, weil man mit ihrer Hilfe hoffte, die Eigenschaften der Atmosphäre besser zu verstehen. So schlugen Lambert und Brander etwa Versuche vor, bei denen das Hygrometer in Kästen mit Wasser gestellt wurde. Dadurch wollten sie herausfinden, wie eine maximale Luftfeuchtigkeit erreicht werden kann. Unter einer evakuierten Glasglocke sollte das Hygrometer dazu dienen, vollkommen trockene Luft zu untersuchen. Die Meteorologie fand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch deshalb Interesse unter Naturforschern, weil in dieser Zeit erste regelmäßige Wetteraufzeichnungen begannen und damit die Aussicht bestand, die Erforschung des Klimas könne dem Alltagsleben, etwa der Landwirtschaft, dienen. Weniger anzeigen