Mit Instrumenten wie dem vorliegenden Haarhygrometer wurde die Luftfeuchtigkeit gemessen. Man nutzt dabei aus, dass Haare bei großer Luftfeuchtigkeit länger sind als bei trockener Luft. Bei 100%iger ... mehr anzeigen
Mit Instrumenten wie dem vorliegenden Haarhygrometer wurde die Luftfeuchtigkeit gemessen. Man nutzt dabei aus, dass Haare bei großer Luftfeuchtigkeit länger sind als bei trockener Luft. Bei 100%iger Luftfeuchtigkeit hat das Haar die größte Länge und der Zeiger erfährt keinen Zug. Je geringer die Luftfeuchtigkeit ist, desto mehr zieht sich das Haar zusammen und bewegt den Zeiger entlang der Skala. Die obere Rändelschraube am Zeiger dient als Arretierung beziehungsweise Transportsicherung. Weniger anzeigen
Das vorliegende Hygrometer ist nach dem Konzept von Horace B. Saussure (1740-1799) konstruiert, der sich mit Meteorologie befasste und außer solcher Haarhygrometer etwa auch sogenannte Cyanometer ... mehr anzeigen
Das vorliegende Hygrometer ist nach dem Konzept von Horace B. Saussure (1740-1799) konstruiert, der sich mit Meteorologie befasste und außer solcher Haarhygrometer etwa auch sogenannte Cyanometer erfand, mit denen man die Farbintensität des Himmelsblaues prüfen konnte. Eine frühe Abänderung stammt von Jean André de Luc (1727-1817): Dieser nutzte Fischbein statt Haaren (siehe Inventar-Nummer 36). Letzlich zeigte sich aber, dass Haare (egal ob menschlich oder tierisch) besser geeignet waren, denn im Gegensatz zu anderen Substanzen lässt sich eine linear gradierte Skala eines Haarhygrometers in Prozentwerte der Luftfeuchtigkeit umrechnen. Eine solche Umrechnung war um 1800 noch nicht bekannt, sodass die verschiedenen Hygrometer zunächst schlecht vergleichbar waren. Dieses Hygrometer gleicht sehr stark dem von Saussure in seinen "Essais Sur L’Hygrométrie" abgebildeten Instrument. Saussure macht dort auch für den Hersteller Jacques Paul (1733-1798) Werbung, so dass von einer Zusammenarbeit beider bei der Konstruktion des Hygrometers auszugehen ist. Weniger anzeigen