Die zylindrische Spiegeloberfläche bildet darunter liegende Flächen verzerrt ab. Geraden erscheinen im Spiegelbild als gekrümmte Linien, Kreise als Geraden. Das sollte mit den zugehörigen ... mehr anzeigen
Die zylindrische Spiegeloberfläche bildet darunter liegende Flächen verzerrt ab. Geraden erscheinen im Spiegelbild als gekrümmte Linien, Kreise als Geraden. Das sollte mit den zugehörigen Zerrbildern (Anamorphosen) demonstriert werden. Der Spiegel war damit ein reines Unterrichtsinstrument. Ähnliche Spiegel mit zugehörigen Anamorphosenbildern sind im Deutschen Museum als Inv.-Nrn. 2643, 2644, 2645 sowie 44517 - 44535 verzeichnet. Weniger anzeigen
Die katoptrischen Anamorphosen zum Spiegel zeigen jeweils Figuren aus der griechischen Mythologie (außer Inventarnummer 425). Dies lässt darauf schließen, dass die Bilder im schulischen Bereich ... mehr anzeigen
Die katoptrischen Anamorphosen zum Spiegel zeigen jeweils Figuren aus der griechischen Mythologie (außer Inventarnummer 425). Dies lässt darauf schließen, dass die Bilder im schulischen Bereich eingesetzt worden sind. Zunächst konnte das Verständnis eines lateinischen Textes geübt werden: Mit Hilfe des verzerrten Bildes verknüpfte man die Abbildungen antiker mythischer Figuren mit entsprechenden Vokabeln. Hob man den Spiegel an, trat eine freie deutsche Übersetzung des lateinischen Originaltextes in Gedichtform zutage. Naturwissenschaftliche Fragestellungen spiegeln sich dann wiederum in den konkreten Inhalten der Mythologie wider, die zum Beispiel mit Sternbildern oder astronomischen Körpern verknüpft sind, besonders bei der Anamorphose Inventarnummer 421 mit Endymion und Amor. Zur Herstellungszeit dieser Anamorphosen um kurz vor 1800 war diese Art von Spiegelung bereits weit verbreitet und wurde außer zu didaktischen hauptsächlich zu populären Zwecken eingesetzt. Weniger anzeigen