In die runde Bohrung konnte wahrscheinlich Flüssigkeit eingelassen werden. Verschlossen wurde das Prisma dann mit zwei planparallelen Glasplättchen, die durch Adhäsion oder einen Klebstoff am ... mehr anzeigen
In die runde Bohrung konnte wahrscheinlich Flüssigkeit eingelassen werden. Verschlossen wurde das Prisma dann mit zwei planparallelen Glasplättchen, die durch Adhäsion oder einen Klebstoff am Prisma befestigt wurden. Der abgebrochene Stumpf ist der Rest des Glasstopfens, mit dem die Einfüllöffnung verschlossen wurde. Der Rest des Stopfens ragt noch an der Dreiecksseite des Prismas heraus, dort trug er früher einen Griff.
Nach dem Befüllen wurde, wenn man ein Lichtbündel durch die runde Bohrung fallen ließ, das Licht entsprechend des Brechungsindexes der Flüssigkeit abgelenkt und aufgespalten. Durchlief ein Teil des Lichts gleichzeitig das umgebende Glas, so konnte man beim Durchsehen durch das Prisma beide Spektren nebeneinander betrachten.
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Flüssigkeitsprismen wurden im 19. Jahrhundert dazu benutzt, mit Hilfe des Brechungsindexes eines Stoffes näheren Aufschluss über seine Zusammensetzung zu erhalten. Carl August Steinheil (1801-1870) ... mehr anzeigen
Flüssigkeitsprismen wurden im 19. Jahrhundert dazu benutzt, mit Hilfe des Brechungsindexes eines Stoffes näheren Aufschluss über seine Zusammensetzung zu erhalten. Carl August Steinheil (1801-1870) experimentierte selbst mit optischen Methoden zur Prüfung von Flüssigkeiten (vergleiche Inventarnummer 75). Das Prisma ist Teil des Sortiments an losen optischen Bauteilen der Firma Steinheil, die diese an Instrumentenhersteller sowie Selbstbauer abgab. Wahrscheinlich konnte man das Flüssigkeitsprisma auch statt eines der Prismen mit Inventarnummern 540, 542, 543 oder 544 des Spektralapparates Inventarnummer 1972 nutzen. Weniger anzeigen