An diesem Exponat lässt sich die allgemeine Funktionsweise eines zusammengesetzten Mikroskops erklären: Zunächst besteht das ... mehr anzeigen
An diesem Exponat lässt sich die allgemeine Funktionsweise eines zusammengesetzten Mikroskops erklären: Zunächst besteht das Objektiv aus einer eher kleinen lichtsammelnden Linse oder einer Kombination von Linsen. Das Objektiv wird recht nah über die Probe abgesenkt, es hat meist eine sehr kurze Brennweite. Es lenkt das Licht von der Probe so um, dass in einiger Höhe über dem Objektiv, im Tubus, ein virtuelles Bild der Probe entsteht. Dieses Bild könnte man theoretisch auf einer Mattscheibe ansehen. Besser betrachtbar ist es aber mit einer speziellen Lupe, dem sogenannten Okular. Das Okular ist bei vorliegendem Mikroskop wie bei den meisten Instrumenten gesteckt und lässt sich austauschen. So können verschiedene Vergrößerungen erreicht werden. Außer mit dem Zahnstangentrieb, der die ganze Optik in der Höhe verstellt, lässt sich das Mikroskop auch noch mit Hilfe einer Feinbewegung des Objektivs fokussieren. Dazu dient die Schraube an der Tubushalterung. Der Spiegel ist beidseitig nutzbar: Eine Seite ist plan, die andere konkav. Dieses Mikroskop hat einige Besonderheiten: Der Objekttisch lässt sich neigen und gestattet so einen bequemen Einblick. Statt senkrecht von oben kann man schräg von oben ins Okular blicken. Eine Blendenscheibe am Objekttisch gestattet die Einstellung der Lichtdurchlassöffnung. Für kleinere Proben ist ein besonderer Objektträger vorhanden. Er besteht aus einer runden Glasscheibe, die auf einem zylindrischen Stück Messing angebracht und dieses wiederum auf einem Plättchen montiert ist. Diesen Objektträger kann man auf eine Führung auf dem Objekttisch platzieren. Alternativ kann von dem zylindrischen Stück eine Messinghülse abgezogen werden. Dann passt der Objektträger umgedreht in die Öffnung des Objekttisches. Eine Pinzette macht es zudem möglich, kleine Körper direkt unter dem Objektiv zu halten. Weniger anzeigen
Die Firma R. Field & Son in Birmingham stellten um 1855 Mikroskope her, die vornehmlich in der Ausbildung eingesetzt wurden. Die Hersteller bewarben sie damit, achromatisch zu sein, also keine ... mehr anzeigen
Die Firma R. Field & Son in Birmingham stellten um 1855 Mikroskope her, die vornehmlich in der Ausbildung eingesetzt wurden. Die Hersteller bewarben sie damit, achromatisch zu sein, also keine Farbfehler zu zeigen. Laut Werbeanzeigen sollte man diese Mikroskope sogar als Weihnachtsgeschenke ins Auge fassen. Das vorliegende Mikroskop war eines der meistverkauften der Zeit, etwa 1800 Stück wurden hergestellt. Field & Son hatten es als preisgünstiges und trotzdem hochwertiges Mikroskop für die Ausbildung konzipiert, was zum Beispiel an der Feinfokussierung des Objektivs deutlich wird. Damit gewann die Firma einen Wettbewerb der Royal Society of Arts für derartige Geräte. Das Design des Mikroskops wurde von anderen Herstellern im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts immer wieder aufgegriffen. Weniger anzeigen