Von den Teilen im Kasten sind das Handmikroskop und die rechteckige Glasplatte mit Mikrometerskala die ... mehr anzeigen
Von den Teilen im Kasten sind das Handmikroskop und die rechteckige Glasplatte mit Mikrometerskala die interessantesten. Die anderen Teile können schwer zugeordnet werden und dürften in dem Kasten gelandet sein, weil sie sich nicht eindeutig anderen Exponaten zuordnen lassen. Das Mikroskop besteht aus Objektiv und Okular, wobei ein Federmechanismus dazwischen Proben beziehungsweise Objektträger halten sollte. Die Glasplatte liegt in einer Holzfassung und diese wiederum in einem größeren Rahmen. Die Funktion ist unklar. Nahe liegt aber die Vermutung, dass Brander mittels dieser Platte seine Fähigkeit demonstrieren wollte, genaue Glasmikrometer herzustellen. In dem Fall wäre die Platte ein Muster für Glasmikrometer in Mikroskopen, Vermessungsgeräten oder ähnlichen Instrumenten. Weniger anzeigen
Die Entwicklung von Mikrometern half sowohl Ingenieuren als auch Wissenschaftlern. Für den Maschinenbau wurden im 18. ... mehr anzeigen
Die Entwicklung von Mikrometern half sowohl Ingenieuren als auch Wissenschaftlern. Für den Maschinenbau wurden im 18. Jahrhundert immer genauere Längenmessungen nötig, um Einzelteile passgenauer zueinander herzustellen. Und die Astronomie suchte vom 17. Jahrhundert an nach einer Methode, sehr genau Winkelabstände von Sternen zueinander zu bestimmen, denn aus solchen Messungen konnte man die Entfernung von Sternen bestimmen: Weil die Erde um die Sonne läuft, sollte ein naher Stern gegenüber einem weit entfernten im Lauf eines Jahres eine winzige Schlangenlinie am Himmel vollführen. Die Winkel sind aber so klein, dass man die Sternabstände in der Bildebene eines typischen Teleskops des 19. Jahrhunderts mit Mikrometer-Genauigkeit messen musste. Dazu benutzten Instrumentenbauer ab Ende des 17. Jahrhunderts Schrauben mit sehr feinen Gewinden, die einen Faden gegen einen festen Faden verschiebbar machten. Diese Anordnung konnte man auch für geodätische Messgeräte, etwa Theodoliten, oder Mikroskope nutzbar machen. Zudem ließen sich mit dem Prinzip Dickenmessgeräte für Handwerker bauen. Die konstruktive Herausforderung lag darin, eine entsprechend genaue Schraube mit passendem Gewinde herzustellen. Weniger anzeigen