Spiegelteleskop nach Gregory
Typ:
Fernrohr
Spiegelteleskop
Stichwörter:
Optik,
Reflektor,
Okular,
Objektiv,
Teleskop
Tags:
eyepiece,
objective,
mirror,
reflector,
telescope,
optics,
light
Funktionsweise:
Siehe Inventarnummer 674. Dieses Teleskop hat zur Feineinstellung der Beobachtungsrichtung zusätzlich noch je ein Schneckengetriebe für die horizontalen und vertikalen Winkel. Mit diesen
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Siehe Inventarnummer 674. Dieses Teleskop hat zur Feineinstellung der Beobachtungsrichtung zusätzlich noch je ein Schneckengetriebe für die horizontalen und vertikalen Winkel. Mit diesen korrespondiert jeweils eine Winkelskala: Für azimutale Winkel ist sie auf einem Kreissegment eingraviert, für vertikale Winkel befindet sie sich auf dem Schneckenrad sowie eine Feineinteilung auf einer Cadranscheibe (französisch Zifferscheibe) an der Achse der Schnecke. Im Okularbild ist das Teleskop mit einem Fadenkreuz versehen. Das deutet darauf hin, dass man das Teleskop zur Bestimmung von Koordinaten genutzt hat. Es ist außerdem mit einem Sucherfernrohr ausgestattet. Die Brennweite beträgt laut Instrumentenverzeichnis des Herstellers (in Lambert 1769 abgedruckt) 27 Zoll.
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Historische Bedeutung:
Siehe Inventarnummer 674. Das Teleskop wurde laut der Inschrift auf dem Objektivdeckel für das Benediktinerkloster St.
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Siehe Inventarnummer 674. Das Teleskop wurde laut der Inschrift auf dem Objektivdeckel für das Benediktinerkloster St. Emmeram hergestellt. Es muss somit in Regensburg benutzt worden sein. Ein in den konstruktiven Details und den Abmessungen sehr ähnliches Fernrohr stellte James Short (1710-1768) in London um 1750 her (zum Beispiel erhalten im Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden unter Inventarnummer C I F 19). Daher ist davon auszugehen, dass ein Teleskop der Nachbau des anderen ist. Welches Teleskop jedoch Vorbild und welches Nachbau ist, kann nicht festgestellt werden.
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Material:
Ganzes Objekt: Glas, Messing
Beschriftungen:
Objektivabdeckung, Beschreibung, lateinisch: Emolumento / Studii Mathematici / Telescopium hoc / Comparauit / P.R.D.P. Ramuoldus Lambacher / Capitularis ad St. Emeramum / p.t. Praepositus in Lauterbach / Anno 1779
Objektivabdeckung, Beschreibung, lateinisch: Zum Nutzen der mathematischen Studien hat Herr Ramuoldus Lambacher, Kapitular zu St. Emmeram, der den Titel Vorgesetzter in Lauterbach besitzt, dieses Teleskop hierher gekauft.
Okularende, Herstellersignatur: G.F. Brander fecit Aug. Vind. [Augustae Vindelicorum]
Okularende, Herstellersignatur: Von G.F. Brander in Augsburg hergestellt
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 575mm, Schulterhöhe 575mm, Breite 385mm, Tiefe 848mm, Masse 15,21kg
Tubus: Länge 848mm, Außendurchmesser 125mm
Spiegelfassung: Außendurchmesser 135mm
Sucherfernrohr: Länge 360mm, Durchmesser 23mm
Okularauszug: Länge 100mm, Durchmesser 36mm
Hauptspiegel: Durchmesser 113mm, Durchmesser, innere Öffnung 26mm
Literatur:
Riekher, Rolf: Fernrohre und ihre Meister. Berlin: Verlag Technik 1990 (Stand 20.06.2016), S. 96-100.
Brachner, Alto: G. F. Brander 1713-1783. Wissenschaftliche Instrumente aus seiner Werkstatt.. München: Deutsches Museum 1983 (Stand 18.03.2016), S. 216-217.
Dolz, Wolfram; Schardin, Joachim; Schillinger, Klaus; Schramm, Helmut: Uhren - Globen, wissenschaftliche Instrumente. In: Dolz, Wolfram; Schardin, Joachim; Schillinger, Klaus; Schramm, Helmut (Hrsg.): Edition Lipp. Dresden: Lipp 1993 (Stand 20.06.2016), S. 52.
Schmitz, Emil-Heinz: Handbuch zur Geschichte der Optik. Von Newton bis Fraunhofer. Bonn: Wayenborgh 1982 (Stand 06.06.2016), S. 252-255.
Lambert, Johann Heinrich: J. H. Lamberts Anmerkungen über die Branderschen Mikrometer von Glase und deren Gebrauch. Augsburg: Klett 1769 (Stand 20.06.2016), S. 79 (Instrument Nr. IX).