Das Fernrohr sammelt einfallendes Licht mit Hilfe eines Objektivs. Es bündelt die Lichtstrahlen eines Punktes des Objekts ... mehr anzeigen
Das Fernrohr sammelt einfallendes Licht mit Hilfe eines Objektivs. Es bündelt die Lichtstrahlen eines Punktes des Objekts in einem Punkt in der Brennebene, einer gedachten Ebene im Inneren des Rohres. Stellt man eine Mattscheibe an den Ort dieser Ebene, so wird darauf ein Bild des Objekts sichtbar, sofern es hell genug ist. Damit dieses Bild auch ohne Mattscheibe und vergrößert gesehen werden kann, ist hinter der Brennebene ein weiteres optisches Element angebracht, das sogenannte Okular. Es ist bei den meisten Fernrohren austauschbar, um verschiedene Vergrößerungen zu ermöglichen. Konvexe (lichtsammelnde) Okulare zeigen wie bei dem vorliegenden Exponat ein kopfstehendes, seitenverkehrtes Bild. Daneben gibt es bei anderen Fernrohren auch konkave, lichtzerstreuende Okulare, die ein aufrechtes Bild ergeben. Das hier mitgelieferte Stativ ist geeignet, das Teleskop auf einem Steinpfeiler oder ähnlich stabilen Unterlagen aufzustellen. Durch seine einklappbaren Füße ist es leicht transportabel. Weniger anzeigen
Johann Heinrich Tiedemann (1742-1811) war einer der wenigen Hersteller aus Deutschland vor Josef von Fraunhofer (1787-1826), die mit den hochwertigen englischen Waren im Bereich der Optik mithalten ... mehr anzeigen
Johann Heinrich Tiedemann (1742-1811) war einer der wenigen Hersteller aus Deutschland vor Josef von Fraunhofer (1787-1826), die mit den hochwertigen englischen Waren im Bereich der Optik mithalten konnte. Neben Fernrohren fertigte er auch Mikroskope, Elektrisiermaschinen und andere wissenschaftliche Instrumente. Er versuchte laut eigener Aussage, seine Produkte trotz guter Qualität deutlich preisgünstiger anzubieten als die englischen Waren. Viele zeitgenössische Fernrohre hatten ein wie hier recht einfaches und unpraktikabel erscheinendes Stativ, das nicht an unebenen Untergrund angepasst werden konnte. Zum einen waren aber um 1800 Steinsockel als Aufstellungsort für solche Instrumente noch verbreitet, und für viele Beobachtungen war man noch nicht auf fest aufgestellte Fernrohre angewiesen. Zum anderen ließ sich mit einem solchen Stativ das Fernrohr auch zu repräsentativen Zwecken einsetzen. Wissenschaft wurde nicht selten als eine Tätigkeit angesehen, deren Instrumente auch ästhetisch aussehen sollten. Weniger anzeigen