Das Instrument hat zwei Funktionen, die miteinander kombiniert werden konnten: Die beiden Aussparungen an den Metallarmen sind eine sogenannte ... mehr anzeigen
Das Instrument hat zwei Funktionen, die miteinander kombiniert werden konnten: Die beiden Aussparungen an den Metallarmen sind eine sogenannte Alhidade, also einfach eine Visiereinrichtung. Entweder war damit die Richtung zu einem festen Ziel hin messbar oder ein Ziel (zum Beispiel Vermessungsmarke) konnte nach der eingestellten Richtung des Instruments aufgestellt werden. Der Azimutwinkel des Ziels ließ sich an der äußeren Skala des Kompasses auch ablesen. Auf wenige Bruchteile eines Grads genau war an der Kompassnadel die Nordrichtung ablesbar oder einstellbar. Wenn eine entfernte Markierung für die ganz genaue geographische Nordrichtung bekannt war, so ließ sich diese mit dem Diopter einstellen - die Kompassnadel wich davon eventuell einige Grade ab, weil der magnetische Nordpol mit dem geographischen nicht ganz identisch ist. Diese Abweichung ließ sich dadurch also messen. Das Instrument war zum mobilen Einsatz konzipiert, denn die Magnetnadel besitzt eine Transportsicherung. Weniger anzeigen
Zu Jakob Haas und Johann Hurter siehe Inventarnummer 1941. Geodätische Instrumente aus dieser Zeit sehen oft anders aus; meist ist unabhängig vom Kompass eine eigene Skala für die horizontale ... mehr anzeigen
Zu Jakob Haas und Johann Hurter siehe Inventarnummer 1941. Geodätische Instrumente aus dieser Zeit sehen oft anders aus; meist ist unabhängig vom Kompass eine eigene Skala für die horizontale Winkelmessung vorhanden. Das spricht dafür, dass das vorliegende Gerät speziell für Vermessungen konstruiert war, die sich an den Himmelsrichtungen orientierten, oder für die Vermessung des Erdmagnetfelds. Dass es für präzisere Geräte schon üblich war, sie mit Fernrohren auszustatten, weist ebenfalls auf einen Gebrauch zur Messung der Missweisung hin - hier kam es nämlich nicht auf eine Genauigkeit im Bereich von Bogenminuten an, für die Teleskope nötig gewesen wären. Demgegenüber war ein wie hier leichtes und solides Instrument besser geeignet, um es auf Reisen mitzunehmen. Gerade das war allerdings bei der Messung der Missweisung wichtig: Sie hat an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Werte. Diese in großer Zahl zu messen, machte einfache, leichte Geräte nötig. Die Halterung aus Holz ist höchstwahrscheinlich eine spätere Ergänzung, denn in der Praxis montierten die Landvermesser solche Instrumente immer auf Stative. Weniger anzeigen