Das Instrument ist ein Feldmesserkompass. Die obere Platte ist mittels Kugelkopf an drei Schrauben drehbar befestigt. Der Kompass selbst ist eigens drehbar und über Winkelskala und ... mehr anzeigen
Das Instrument ist ein Feldmesserkompass. Die obere Platte ist mittels Kugelkopf an drei Schrauben drehbar befestigt. Der Kompass selbst ist eigens drehbar und über Winkelskala und Nonius abzulesen. Eine Tangentialschraube dient der Feineinstellung auf der Unterseite. Für die Höheneinstellung ist der Halbkreis über ein Zahnrad einstellbar, die Ablesung erfolgt mittels eines Lots. Mit vorhandenem Holzständer kann die Boussole nur waagrecht aufgestellt werden, hier macht der Höhen-Halbkreis wenig Sinn. Daher liegt die Vermutung nahe, dass früher eine andere Halterung verwendet wurde und die Bussole gewöhnlich auf einem Stativ montiert wurde.
Die vorhandene Holzhalterung ist wahrscheinlich ein Nachbau aus dem Museum. Die Kompassnadel verfügt über eine Transportsicherung.
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Bussolen wie diese waren in der Zeit um 1800 typisch für Vermessungsgeräte. Bei vielen Arbeiten musste von den Geometern die Nordrichtung bestimmt werden, was am schnellsten mit genauen Kompassen ... mehr anzeigen
Bussolen wie diese waren in der Zeit um 1800 typisch für Vermessungsgeräte. Bei vielen Arbeiten musste von den Geometern die Nordrichtung bestimmt werden, was am schnellsten mit genauen Kompassen möglich war. In dieser Zeit war die sogenannte Missweisung bekannt, die die Abweichung der magnetischen Nordrichtung von der geographischen beschreibt. Um diese Missweisung zu korrigieren, waren genaue Gradskalen wie bei vorliegendem Exponat nötig. Der Mechaniker Joseph Steinberger (1751-1821) war auch Kunstdrechsler und hatte Kontakt unter anderem zum Instrumentenbauer Ulrich Schiegg (1752-1810). Er soll sogar Messgeräte für Alexander von Humboldt (1769-1859) hergestellt haben. Weniger anzeigen