Mit einem solchen Quadranten waren Messungen von Vertikalwinkeln möglich. Er wurde aber insbesondere auch dazu benutzt, die Nord-Süd-Richtung ( ... mehr anzeigen
Mit einem solchen Quadranten waren Messungen von Vertikalwinkeln möglich. Er wurde aber insbesondere auch dazu benutzt, die Nord-Süd-Richtung (Meridian) genau festzustellen. Dazu wurde das Instrument zunächst mit Hilfe einer Libelle horizontal justiert. Die Spitze der Stellschraube an einem Ende bildete dann den Mittelpunkt eines Kreises, den man gegebenenfalls mittels des ausklappbaren Fingers mit Kerbe am anderen Ende zeichnen konnte. Am Vormittag wurden das Instrument und sein Lineal so eingestellt, dass das Sonnenlicht durch die obere Blende auf das untere Plättchen mit Ablesemarkierungen fiel. Der Lichtfleck musste dabei genau über der Verbindung der drei Markierungen auftreffen. Dann wurde das Lineal festgestellt, das Instrument aber der scheinbaren Sonnenbewegung nachgeführt. Immer wenn der Lichtfleck genau in ein Markierungs-Quadrat fiel, markierte man durch die Zeichenkerbe diesen Punkt auf der Unterlage. So erhielt man drei Richtungs-Markierungen für den Vormittag. Am Nachmittag wurde der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge wiederholt. Die korrespondierenden Punkte konnten nun verbunden und die Strecken halbiert werden. Die Verbindung der Mittelpunkte stimmt dann sehr genau mit der Richtung Nord-Süd, auch "Mittagslinie" genannt, überein. Der Quadrant ist damit nach dem gleichen Prinzip wie die ähnlichen Instrumente Inventarnummern 2959 und 24708 zu nutzen. Wie bei Inventarnummer 2959 waren wohl auch zusätzliche Visiereinrichtungen zum Aufstecken oder Auswechseln vorhanden. Mit diesen konnte man Höhenwinkel messen oder, wenn man das Gerät umkippte, auch horizontale Winkel. Weniger anzeigen
Für viele Messungen im 18. Jahrhundert war es notwendig, die Nord-Süd-Richtung durch ein relativ einfaches Verfahren bestimmen zu können. Zur Landvermessung war es wichtig, sie an Kontrollpunkten ... mehr anzeigen
Für viele Messungen im 18. Jahrhundert war es notwendig, die Nord-Süd-Richtung durch ein relativ einfaches Verfahren bestimmen zu können. Zur Landvermessung war es wichtig, sie an Kontrollpunkten zu kennen; die Meteorologie nutzte die exakten Himmelsrichtungen. Man benötigte die Richtung, um die Missweisung von Kompassnadeln zu ermitteln, denn magnetische und geographische Nordrichtungen weichen je nach Ort um bis zu mehreren Grad voneinander ab. Besonders genau musste die Nordrichtung in Sternwarten bekannt sein, da die Astronomie oft Positionen von Gestirnen zu bestimmen hatte. Das vorliegende Instrument war zwar nicht für eine hochpräzise Nord-Festlegung brauchbar, aber dafür war es transportabel und mit Zubehör auch für andere Messungen zu gebrauchen. Weniger anzeigen