Ein Vollkreisinstrument ist wie ein Quadrant, Oktant oder Sextant zur Messung von Winkeln zwischen zwei Zielpunkten geeignet. Dazu neigt man die Platte möglichst genau in die Ebene zwischen den Zielpunkten und dem Beobachtungsort. Das am Plattenrand montierte Fernrohr wird mit Hilfe der Stativmechanik auf das erste Ziel geschwenkt. Dann lässt sich das zweite zum zweiten Ziel hin drehen. Wenn beide Ziele genau in den Fadenkreuzen der Fernrohre sichtbar sind, kann der Winkel am Gradkreis abgelesen werden. Das vorliegende Instrument wird durch seine Details zu einem besonders vielseitig einsetzbaren Instrument: Wegschwenkbare Lochblende und Fadenabsehe an den Rändern der Platte dienen zur Grobjustierung. Durch den Kompass lässt sich das Instrument einnorden. Die Libelle macht es möglich, die neigbare Platte genau waagrecht einzustellen. Das Gerät kann sowohl für geodätische als auch astronomische Winkelmessungen benutzt werden. Ursprünglich wurde das Instrument auf einem Stativ benutzt, der Sockel aus Holz ist wohl eine Nachbildung aus späteren Zeiten. Weniger anzeigen

Solche Vollkreisinstrumente wurden für geodätische Messungen insbesondere dann benutzt, wenn weit auseinander liegende Ziele vermessen werden sollten - denn Oktanten erlaubten nur Messungen bis 90 Grad, Sextanten bis 120 Grad Winkeldistanz. Weniger anzeigen