Gründungssammlung
Start | Suchergebnisse| Detailansicht | Zurück
Kontakt
Ist Ihnen etwas aufgefallen? Oder wissen Sie mehr?
Mail: email hidden; JavaScript is required
Vielleicht haben Sie eine technische Frage zu diesen Seiten?
Mail: email hidden; JavaScript is required
Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Taschenheliotrop
Inventarnummer:
710
Einordnung
Typ:
Heliotrop
Fachgebiet:
Geodäsie
Stichwörter:
Landvermessung, Erddrehung, Winkel, Spiegelung, Sonnenlicht
Tags:
geodesy, land surveying, rotation, earth, angle, reflection, sun light, heliotrope
Beschreibung
Funktionsweise:

Ein Heliotrop ist ein Gerät, das Sonnenlicht so spiegelt, dass es immer in die gleiche Richtung umgelenkt wird. Dazu ist es justierbar und um eine von zwei Achsen so drehbar, dass die Erddrehung ... mehr anzeigen

Ein Heliotrop ist ein Gerät, das Sonnenlicht so spiegelt, dass es immer in die gleiche Richtung umgelenkt wird. Dazu ist es justierbar und um eine von zwei Achsen so drehbar, dass die Erddrehung ausgeglichen wird. Diese Achse steht schräg, so dass sie für eine geographische Breite wie in München etwa parallel zur Erdachse ausgerichtet ist. Da der Lichtreflex von einem kilometerweit entfernten Ort beobachtet werden sollte, musste das Instrument stetig nachgestellt werden. Das vorliegende Heliotrop ist besonders kompakt angefertigt, deshalb taufte es Carl August von Steinheil (1801-1870) wohl "Taschenheliotrop". Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Heliotrope wurden in der hannoverschen Landesvermessung ab 1821 zum ersten Mal von Carl Friedrich Gauss (1777-1855) eingesetzt. Sie bewährten sich in der Geodäsie, da man mit ihnen auch sehr weit ... mehr anzeigen

Heliotrope wurden in der hannoverschen Landesvermessung ab 1821 zum ersten Mal von Carl Friedrich Gauss (1777-1855) eingesetzt. Sie bewährten sich in der Geodäsie, da man mit ihnen auch sehr weit entfernte Zielpunkte besonders zuverlässig in Theodoliten oder Sextanten einstellen konnte und damit Winkel sehr genau messbar wurden. Das vorliegende Heliotrop wurde wahrscheinlich von Steinheil entwickelt, aber von seinem Mitarbeiter und Schüler Hannibal Moltrecht (1812-1882) gefertigt. Moltrecht war von 1837 bis 1839 in Steinheils Werkstatt aktiv. Ein weiteres, im Deutschen Museum erhaltenes, fast baugleiches Heliotrop (Inventarnummer 1987-298) trägt die Herstellersignatur "Schlagintweit XLIV" [44], was auf die drei Brüder Hermann von Schlagintweit (1826-1882), Adolf Schlagintweit (1829-1857) und Robert von Schlagintweit (1833-1885) hinweist. Als Forschungsreisende und Bergsteiger nahmen sie auch geographische Messungen vor, wobei ihnen ein so transportables Heliotrop wohl zupass kam. Ein von diesem Instrument abgeleitetes Heliotrop ist im National Museum of American History der Smithsonian Institution in Washington als "Fauth Heliotrope (Steinheil)" unter accession number 106954 verzeichnet. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: München 1837 bis 1838
Hersteller: Moltrecht, Hannibal
An Herstellung beteiligt: Steinheil, Carl August von
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Glas, Messing
Beschriftungen:
Sockel, Unterseite, Inventarnummer, Papieraufkleber: 710
Sockel, Unterseite, Inventarnummer, silberner Aufkleber: Deutsches Museum / 05/710
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 135mm, Breite 80mm, Tiefe 60mm, Masse 0,2kg
Quellen