Das Instrument dient dazu, kleinere Entfernungen im Bereich bis zu einigen Dutzend Metern zu messen. Dazu wird eine Messlatte mit einer bekannten Länge aufgestellt, die man durch das Gerät ... mehr anzeigen
Das Instrument dient dazu, kleinere Entfernungen im Bereich bis zu einigen Dutzend Metern zu messen. Dazu wird eine Messlatte mit einer bekannten Länge aufgestellt, die man durch das Gerät anvisieren kann. Man richtet die Seite, die sich mit einer Staubschutzkappe verschließen lässt, in Richtung des Zieles und blickt durch das kleine Loch an einer Seite des Rohres. Durch dieses Loch schaut man auf einen Spiegel, der das Bild des Okulars und einer Mikrometerskala ins Auge umlenkt. Der Spiegel dient dabei nur dem bequemeren Einblick; im Prinzip funktioniert das Gerät wie ein kleines Teleskop. Da bekannt ist, welche Winkel den Teilstrichabständen des Mikrometers entsprechen, können die Beobachtenden aus dem Winkel, den die Messlatte einnimmt, die Entfernung zum Instrument berechnen. Auf der Tabelle an der Seite des Tubus sind Entfernungen für den Fall angegeben, dass das beobachtete Objekt sechs bayerische Fuß misst. Das war die durchschnittliche Größe eines Soldaten. Das Glasmikrometer sitzt in der Brennebene des Okulars und lässt sich von außen verschieben, um es mit dem beobachteten Objekt in Deckung zu bringen. Das Instrument ist zur genaueren Einstellung mit Schneckengetrieben ausgestattet, die eine Feinbewegung ermöglichen. Die Grundplatte aus Holz wurde nachträglich angefertigt, da das Gerät in seiner ursprünglichen Verwendung auf ein Stativ montiert wurde. Weniger anzeigen
Im 18. Jahrhundert gewannen optische Methoden zur Entfernungsmessung immer größere Bedeutung, denn sowohl Geodäten als auch Angehörige der Armee brauchten entsprechende Geräte zu ... mehr anzeigen
Im 18. Jahrhundert gewannen optische Methoden zur Entfernungsmessung immer größere Bedeutung, denn sowohl Geodäten als auch Angehörige der Armee brauchten entsprechende Geräte zu Vermessungszwecken beziehungsweise zur Berechnung von Entfernungen feindlicher Stellungen. Die wichtigste Verbesserung solcher Instrumente durch den Augsburger Instrumentenbauer Georg Friedrich Brander (1713-1783) stellten die Glasmikrometer dar, die er mit einer für die Zeit sehr hohen Genauigkeit einteilen konnte. So variierte der Abstand der Teilstriche nicht zu stark, und die auf Ablesungen gestützten Berechnungen waren verlässlich. Weniger anzeigen