Der Theodolit dient zur Messung von Winkeln zwischen je zwei Objekten am Horizont. An vier Stellen auf der waagrechten Scheibe (dem Limbus oder Horizontalkreis) sind diese ablesbar. Zur Ablesung hatte ... mehr anzeigen
Der Theodolit dient zur Messung von Winkeln zwischen je zwei Objekten am Horizont. An vier Stellen auf der waagrechten Scheibe (dem Limbus oder Horizontalkreis) sind diese ablesbar. Zur Ablesung hatte Harris zwei Nonien sowie zwei Lochblenden, jeweils einander gegenüberliegend, am Rand der Scheibe angebracht, die hochgeklappt werden können. Unterhalb dieser Scheibe ist eine Tangentialschraube zur Feineinstellung montiert, von der nicht mehr alle Teile erhalten sind. Drei Fußschrauben dienen zum Nivellieren, ein Kugelgelenk zum Ausrichten des Theodoliten. Vertikale Winkel sind mit diesem Exponat nicht messbar. Weniger anzeigen
Der Theodolit, ein Stück des Londoner Herstellers John Harris (1666-1719), trägt neben der üblichen 360-Grad-Skala auch eine 384-Grad-Skala für einen vollen Kreis. Diese Angabe ist sehr unüblich. ... mehr anzeigen
Der Theodolit, ein Stück des Londoner Herstellers John Harris (1666-1719), trägt neben der üblichen 360-Grad-Skala auch eine 384-Grad-Skala für einen vollen Kreis. Diese Angabe ist sehr unüblich. Vergleicht man ihn mit Theodoliten, die in der Folgezeit bis etwa 1800 in Bayern hergestellt wurden, so illustriert er, dass im 18. Jahrhundert meist Instrumente aus England Vorbilder für die eigene Produktion waren. Details, wie zum Beispiel die senkrecht zum Fernrohr montierte Libelle, finden sich auch Jahrzehnte später noch so an Theodoliten. Eine weitere Besonderheit dieses Theodoliten, wie die mehrfache Ablesemöglichkeit an der Scheibe, sollte Ablesefehler vermeiden und die Messungen genauer machen: War der Gradkreis nicht ganz exakt graviert, so würde der Mittelwert aus zwei Ablesungen dies zum Teil ausgleichen. Weniger anzeigen