Mit dem Gerät werden Winkel zwischen zwei Zielpunkten gemessen, ähnlich wie bei Spiegelkreisen oder Theodoliten. Für eine besonders genaue Messung sind hier zwei Fernrohre an jeweils eigenen ... mehr anzeigen
Mit dem Gerät werden Winkel zwischen zwei Zielpunkten gemessen, ähnlich wie bei Spiegelkreisen oder Theodoliten. Für eine besonders genaue Messung sind hier zwei Fernrohre an jeweils eigenen Schwenkachsen montiert. Dabei sind die beiden Schwenkachsen aneinander sowie an den Skalen-Teilkreis klemmbar. Das erlaubt es, die Fernrohre abwechselnd zwischen den Zielen hin und her zu schwenken. So kann ein Vielfaches des zu messenden Winkels am Teilkreis "abgefahren" werden, die Messung wird "repetiert". Wird etwa zehn Mal nacheinander geschenkt und der abgelesene Winkel beträgt 250 Grad, so errechnet sich der wahre Winkel zu 250 : 10 = 25 Grad. Auf diese Weise lassen sich Winkel sehr viel genauer bestimmen als durch einfache Messungen. Alle Schwenkbewegungen lassen sich durch Tangentialschrauben fein einstellen. Zusätzlich erhöht ein Nonius die Ablesegenauigkeit. Die Lupe zum Ablesen dieses Nonius fehlt leider. Auf der Unterseite des Teilkreises befinden sich zwei zueinander senkrecht stehende Schneckenräder mit Schnecken. Mit ihnen stellen die Beobachtenden den Teilkreis auf die richtige Ebene beziehungsweise Neigung ein: Will man etwa den Winkel zwischen Mond und einem Stern bestimmen, müssen diese Ebene der Großkreis sein, der die beiden Himmelskörper verbindet. Eine Libelle hilft, den Kreis waagrecht aufzustellen. Der Holzsockel ist eine spätere Anfertigung, denn der Repetitionskreis wurde zur Benutzung auf ein Stativ montiert. Weniger anzeigen
Mit solchen Repetitionskreisen wurde die britisch-französische Erdmessung durchgeführt. Etienne Lenoir (1744-1832) ... mehr anzeigen
Mit solchen Repetitionskreisen wurde die britisch-französische Erdmessung durchgeführt. Etienne Lenoir (1744-1832) war bei einem Pariser Instrumentenmacher in die Lehre gegangen und hatte danach durch gute Kontakte zur Pariser Akademie der Wissenschaften lukrative Aufträge erhalten, so dass er sich als Messgerätehersteller etablieren konnte. Durch die Unterstützung von Jean-Charles de Borda (1733-1799) verbesserte Lenoir das Prinzip des Spiegelkreises (siehe Inventarnummer 732) noch weiter als Borda. Statt nur eines einzelnen Fernrohrs und zweier Spiegel nutzte Borda hier zwei Fernrohre. Dadurch und durch die flexibel verstellbare Mechanik waren sie für alle Arten von Vermessungs- und Navigationsaufgaben gut nutzbar. Die Instrumente zeitigten großen Erfolg, so dass Lenoir in den 1820er Jahren insgesamt sieben verschiedene Größen solcher Repetitionskreise anbot. Weniger anzeigen