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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Atwoodsche Fallmaschine
Inventarnummer:
775
Einordnung
Typ:
Naturwissenschaftliches Instrument
Fachgebiet:
Mechanik
Stichwörter:
Trägheit, Reibung, Beschleunigung, Newton, Gravitationsgesetz, freier Fall, Mechanik
Tags:
inertia, friction, acceleration, Newton, gravitational law, free fall, mechanics
Beschreibung
Funktionsweise:

Die vorliegende Fallmaschine diente der Erzeugung einer beliebigen Beschleunigung anstelle der Fallbeschleunigung. Am großen Rad wurde eine Schnur mit zwei Gewichten an beiden Enden eingehängt. ... mehr anzeigen

Die vorliegende Fallmaschine diente der Erzeugung einer beliebigen Beschleunigung anstelle der Fallbeschleunigung. Am großen Rad wurde eine Schnur mit zwei Gewichten an beiden Enden eingehängt. Damit konnte man den freien Fall simulieren, jedoch verlangsamt: Ließ man die Schnur los, so begann sich das Rad zu drehen. Über einen Schneckentrieb wurden seine Umdrehungen auf einen Zeiger übertragen und konnten so jeweils nach bestimmten Zeitintervallen abgelesen werden. Es sollte sich ein Fallgesetz gemäß den Newtonschen Gesetzen ergeben: Die Quadrate der Fallstrecken sollten proportional zur Zeit sein. Die Beschleunigung war theoretisch nur vom Verhältnis der Gewichte abhängig. Zusätzlich dazu erlaubte der Apparat, den Einfluss der Reibung zu untersuchen. Zwei Hebel dazu können auf die Achse heruntergeklappt werden, an ihrem Ende lassen sich Gewichte einhängen. Benutzte man die Maschine nicht, so konnte man die Achse mittels der Rändelschrauben an den seitlichen Halterungen ein Stück über den Räderwerken einhängen und fixieren. Die Plättchen, die diese Vorrichtung verdecken, dienen während des Betriebs der Maschine zur horizontalen Fixierung der Achse. Die Füße des Tischchens, auf dem der Apparat montiert ist, sind zum Nivellieren verstellbar. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Um 1800 war es noch nicht möglich, sehr kurze Zeiten zu messen. Deshalb musste zur Prüfung der Fallgesetze die Bewegung verlangsamt werden, was man mit Apparaten wie vorliegendem versuchte. Die ... mehr anzeigen

Um 1800 war es noch nicht möglich, sehr kurze Zeiten zu messen. Deshalb musste zur Prüfung der Fallgesetze die Bewegung verlangsamt werden, was man mit Apparaten wie vorliegendem versuchte. Die Mechanik sorgte allerdings ihrerseits wieder für Komplikationen: So verfälschte hier die Massenträgheit des den Faden führenden Rades sowie die Reibung in den Lagern die Messungen. Letzteres versuchte man durch die aufwändige Lagerung auf eigenen, größeren Rädern herabzusetzen, was aber nur bedingt gelang. Mit vorliegendem Gerät versuchte der Hersteller Johann Anton Wisenpaintner jedoch nicht nur, ein wissenschaftliches Lehrinstrument zu bauen, sondern führte dieses zugleich als repräsentatives dekoratives Stück aus. Das zeigt, dass um 1800 wissenschaftliche Geräte auch als Statussymbole dienten. Johann Wisenpaintner (Lebensdaten unbekannt), der auch als "Wiesenpaintner" auftaucht, war wohl ein Sohn von Georg Ignatius Wisnpaindter (1718-1790), der in Eichstätt als Hofuhrmacher wirkte und für den der Bau von Präzisionspendeluhren gemeinsam mit seinen Söhnen nachgewiesen ist. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Eichstätt 1795
Hersteller: Wisenpaintner, Johann Anton
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Messing, Metall, Holz
Farbe:
Ganzes Objekt: braun
Beschriftungen:
Sockel eines Räderwerks, Herstellersignatur, lateinisch: Joann / Anton Wisen= / paintner in Eych= / städt Fecit / 1795
Sockel eines Räderwerks, Herstellersignatur, lateinisch: Von Johann Anton Wisenpaintner in Eichstätt [im Jahr] 1795 hergestellt
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 553mm, Breite 320mm, Tiefe 280mm, Masse 6,02kg
Quellen