Diese Glasscheibe dient zur Erzeugung sogenannter "Chladnischer Klangfiguren". Dazu wird sie mit Sand bestreut und mit einem Geigenbogen angestrichen (nicht mehr erhalten). Der Geigenbogen versetzt ... mehr anzeigen
Diese Glasscheibe dient zur Erzeugung sogenannter "Chladnischer Klangfiguren". Dazu wird sie mit Sand bestreut und mit einem Geigenbogen angestrichen (nicht mehr erhalten). Der Geigenbogen versetzt die Scheibe in Schwingung und sorgt auf der schwingenden Fläche für Bereiche, die nach oben und nach unten ausgelenkt werden. In den dazwischen liegenden Linien kann sich Sand ansammeln, dessen Muster die Knotenlinien der angeregten Schwingung anzeigen. Durch verschiedene Festhaltepositionen ergeben sich unterschiedliche Tonhöhen und damit auch andere Muster und Figuren. Diese Experimente können auch mit rechteckigen Glasplatten durchgeführt werden. Weniger anzeigen
Im Bereich der Akustik war das 18. Jahrhundert geprägt von der mechanischen Beschäftigung mit Schwingungen, an der sich auch Ernst Florens Friedrich Chladni (1756-1827) beteilgte. Während Daniel ... mehr anzeigen
Im Bereich der Akustik war das 18. Jahrhundert geprägt von der mechanischen Beschäftigung mit Schwingungen, an der sich auch Ernst Florens Friedrich Chladni (1756-1827) beteilgte. Während Daniel Bernoulli (1700-1782) mit Leonhard Euler (1707-1783) 1738 eine Formel für die Schwingung und Frequenz von Stäben entwickelte, wollte Chladni mit seinen Klangfiguren schwingenden Flächen auf die Spur kommen und damit Klangphänomene sichtbar machen. Auf der Suche nach einem Zusammenhang zwischen den auftretenden Mustern und den dazugehörigen Tönen, entdeckte er die Proportionalität zwischen der Tonfrequenz und der Anzahl von Schwingungsknoten und -linien durch den Mittelpunkt der Glasscheiben. 1790 stellte er ein als "Euphon" bezeichnetes Musikinstrument fertig, das auf seinen Untersuchungen mit Glasstäben beruhte. Dieses Instrument enthielt eben diese Glasstäbe, die durch Reibung in Schwingung gebracht wurden, und erzeugte einen orgelähnlichen Ton. Seine Experimente mit den Klangfiguren führte er am 05.04.1796 in einer Sitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vor und wurde 1804 als korrespondierendes Mitglied der Philosophischen Klasse aufgenommen. Weniger anzeigen