Das Instrument wird im Inventar der Bayerischen Akademie der Wissenschaften als "Siedegefäß", auf einer späteren Karteikarte des Museums als Gefäß zur Schmelzpunktbestimmung bezeichnet. Die ... mehr anzeigen
Das Instrument wird im Inventar der Bayerischen Akademie der Wissenschaften als "Siedegefäß", auf einer späteren Karteikarte des Museums als Gefäß zur Schmelzpunktbestimmung bezeichnet. Die Löcher sollen als Halterungen für Thermometer gedient haben. Es ist denkbar, dass das Gefäß zur Eichung von Thermometern genutzt wurde. In diesem Fall konnte es sowohl für Wasser-Eis-Gemische genutzt werden als auch für siedendes Wasser. Auf letztere Funktion verweisen vor allem die Standfüße, durch die sich ein Brenner unter dem Gefäß aufstellen lässt. Weniger anzeigen
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden für die verbreitetsten Temperaturskalen jeweils der Schmelz- und Siedepunkt von Wasser genutzt. Sowohl auf der Skala nach René-Antoine Ferchault de Réaumur ... mehr anzeigen
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden für die verbreitetsten Temperaturskalen jeweils der Schmelz- und Siedepunkt von Wasser genutzt. Sowohl auf der Skala nach René-Antoine Ferchault de Réaumur (1683-1757) als auch nach Anders Celsius (1701-1744) entsprachen 0 Grad dem Schmelzpunkt, der Siedepunkt dagegen 80 Grad Réaumur oder 100 Grad Celsius. Diese Methode zur Einteilung von Temperaturen war bereits hunderte Jahre zuvor üblich. Die größere Herausforderung bestand darin, die Unterteilung eines Thermometers präzise vorzunehmen. Denn die Ausdehnung der Thermometerflüssigkeit (Weingeist, Quecksilber oder Ähnliches) verläuft bei verschiedenen Temperaturen leicht unterschiedlich. Zudem war es nicht trivial, eine ganz regelmäßige Kapillare herzustellen. Weniger anzeigen