Beschreibung
Im Rahmen des Projekts erfolgte eine Tiefenerschließung der Rollen. Ziel war es, erstmals alle für die eindeutige Identifizierung notwendigen Informationen zu erfassen.
Die meisten Beschreibungsdaten sind den Rollen selbst zu entnehmen (Hersteller, Rollentyp, Komponist/-in, Werk, Aufnahmedatum, Interpret/-in, Beschriftungen und Zustand). Weitere wurden im Rahmen der Digitalisierung erfasst (Maße, Stanzdatum und Spieldauer).
Standard
Obwohl heute in verschiedenen Institutionen große Bestände an Notenrollen existieren, gab es keine Richtlinien oder Standards zur Erschließung von Notenrollen.
Bestehende Regelwerke für Musikalien oder Tonträger berücksichtigen Notenrollen und andere Programmträger für Musikautomaten nicht. Dies macht deutlich, dass sie einen eigenen Quellentyp bilden, der zwischen bereits bestehenden Quellengruppen angesiedelt ist und einer eigenen Erschließung bedarf.
Workshop und externe Expertise
Weiteres Ziel des Projekts war es deshalb, Standards für die Beschreibung von Notenrollen zu entwickeln. Als erster Schritt wurde im Mai 2013 im Deutschen Museum der Workshop „Klavierrollen im Katalog“ mit SpezialistInnen und KollegInnen aus verschiedenen Sammlungen des In- und Auslandes veranstaltet. Neben der intensiven Diskussion der Erschließungsparameter wurden weiterreichende Kooperationen geschlossen, so mit den Spezialisten aus dem Feld der selbstspielenden Klaviere Hans-W. Schmitz, Rex Lawson und Denis Hall, mit dem Projekt "Wie von Geisterhand" der Berner Hochschule und dem Schweizer Musikautomatenmuseum Seewen, dem Augustiner Museum in Freiburg im Br., dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe, dem Berliner Musikinstrumentenmuseum, dem Pianolamuseum Amsterdam und dem Ringve Museum Trondheim.
Definition von Rollentypen
Um die Rollen eindeutig identifizieren zu können, wurden Rollentypen definiert und eine Schreibweise entwickelt.
Normierung der Beschreibungsdaten
Die Schreibweisen der Namen von Personen und Herstellern sowie der Titel musikalischer Werke weichen auf den verschiedenen Rollen oft erheblich voneinander ab.
Um eine Recherche über den gesamten Bestand zu ermöglichen und die Kompatibilität mit anderen Systemen und Verzeichnissen sowie online-Ressourcen sicherzustellen, werden die Beschreibungsdaten normiert. Dies geschieht nach bestehenden Regelwerken.
Stichwortvergabe
Zu Personen und dem musikalischen Repertoire wurden Stichworte vergeben, um eine thematische Suche zu ermöglichen.
Literaturverzeichnis
Knapp 500 Einträge umfasst die Literaturdatenbank, die teils den Rollentypen oder einzelnen Rollen zugeordnet sind. Ihr sind Titel zum Thema selbstspielender Instrumente zu entnehmen, zum Repertoire, zu den Musikerinnen und Musikern sowie zum Feld der Digital Humanities. Ebenfalls sind Webseiten und Projekte verwandter Themenfelder verlinkt.