M. Welte & Söhne (Freiburg im Breisgau)
1904–1932
100
80 / C1–g4
Lochung: Welte-spezielle Interpretationscodierungen zur Dynamik- und Pedalsteuerung an beiden Rändern der Rolle.
Beschriftung: Üblicherweise keine. In seltenen Fällen ab 1908 Dynamiklinien zur Handnuancierung aufgedruckt.
Aufwärts
Wangen aus schwarz lackiertem Holz. Mitnehmerstift rechts.
Meist rot, seltener weiß oder grün
328 mm
Rollen werden mit einer Geschwindigkeit von 290 cm/min abgespielt.
Welte rot war der erste Rollentyp der Firma Welte. Ab 1924 kam der Rollentyp Welte grün hinzu, welcher die Vorgaben der Chicago Convention erfüllte. Bis etwa 1910 ist auf den Etiketten teils das Aufnahmedatum aufgedruckt, meist in der Form „12.X.05“ für 12. Oktober 1905. Am Ende der Rolle hinter der letzten Perforierung steht häufig eine Nummer handgeschrieben oder aufgedruckt, z.B. „17515“. Diese bezeichnet das Stanzdatum der Rolle (17. Mai 1915). Dort sind teils auch Initialen des Stanzers und/oder des Prüfers vermerkt. Meist steht am Stanzbeginn am Papierrand die Rollennummer mit Bleistift.
Insg.: Welte-Klavier, -Flügel, -Vorsetzer und -Kabinett.
DM:
Reproduktionsklaviere:
Welte-Mignon-Kabinett, M. Welte & Söhne, Freiburg i. Br. 1906. Inv.-Nr. 7814.
Welte-Mignon-Pianino, Julius Feurich Pianofortefabrik, Leipzig & M. Welte & Söhne, Freiburg i. Br. um 1914. Inv.-Nr. 1974-50.
Gerhard Dangel, Hans-W. Schmitz: Welte-Mignon Klavierrollen. Gesamtkatalog der europäischen Aufnahmen 1904–1932 für das Welte-Mignon-Reproduktionspiano. Stuttgart 2006, S. 27–36.
Gerhard Dangel (Hrsg.): Aus Freiburg in die Welt. 100 Jahre Welte-Mignon. Automatische Musikinstrumente. Augustinermuseum. Freiburg i. Br. 2005.
Hermann Gottschewski: Die Interpretation als Kunstwerk. Musikalische Zeitgestaltung und ihre Analyse am Beispiel von Welte-Mignon-Klavieraufnahmen aus dem Jahre 1905. Laaber 1996.
Larry Sitsky: The Classical Reproducing Piano Roll. A Catalogue-Index. Vol. I: Composers. New York 1990, S. xvi–xx. Peter Hagmann: Das Welte-Mignon-Klavier, die Welte-Philharmonie-Orgel und die Anfänge der Reproduktion von Musik. Bern u.a. 1984.
Inv.-Nr. 2006-615 Rolle anzeigen
Inv.-Nr. 2006-546 Rolle anzeigen
Inv.-Nr. 2006-491 Rolle anzeigen
Welte rot/T100 der Firma M. Welte & Söhne, Freiburg i.Br. Rollennr. 1259, I. J. Paderewski spielt F. Liszt: X. Rhapsodie. Inv.-Nr. 2006-615. Diese Reproduktionsrolle weist ausschließlich perforierte Codierung auf. Interpretationscodierungen zur Dynamiksteuerung und Pedalverwendung befinden sich an beiden Rändern der Rolle. Der Diskant befindet sich unten, der Bass oben auf der abgebildeten Rolle.
Welte rot/T100 der Firma M. Welte & Söhne, Freiburg i.Br. Rollennr. 560, F. Lamond spielt L. v. Beethoven: Sonate pathétique Op. 13. I. Satz. Inv.-Nr. 2006-546. Diese Reproduktionsrolle weist ausschließlich perforierte Codierung auf. Interpretationscodierungen zur Dynamiksteuerung und Pedalverwendung befinden sich an beiden Rändern der Rolle. In der Mitte wurden nachträglich ein paar Lochungen überklebt, um die entsprechenden Töne nicht zu aktivieren. Der Diskant befindet sich unten, der Bass oben auf der abgebildeten Rolle.
Welte rot/T100 der Firma M. Welte & Söhne, Freiburg i.Br. Rollennr. 122, E. Adam-Benard spielt R. Wagner: Vorspiel zu Lohengrin. Inv.-Nr. 2006-491. Diese Reproduktionsrolle weist ausschließlich perforierte Codierung auf. Interpretationscodierungen zur Dynamiksteuerung befinden sich an beiden Rändern der Rolle. Diese Rolle ist ein Beispiel dafür, dass für den Rollentyp Welte rot nicht immer rotes Papier verwendet wurde, sondern in den Nachkriegsjahren 1919/20 wegen Papiermangels auch weißes, manchmal grünes. Der Diskant befindet sich unten, der Bass oben auf der abgebildeten Rolle.
Wangen des Rollentyps Welte rot/T100
Das Papier der Rollen vom Typ Welte rot/T100 muss nicht immer rot sein. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde 1919/20 wegen Papiermangels auch weißes und grünes Papier verwendet.
Aeolian Company (New York, NY) / Choralion Company (Berlin)
The Chase & Baker Company (Buffalo, NY)
Fabbrica Italiana Rulli Sonori Traforati (Mailand)
Josef Huber, Orgelbau (Dortmund)
Ludwig-Hupfeld-Aktiengesellschaft (Leipzig)
Philipps AG (Frankfurt am Main)
Schiedmayer, Pianofortefabrik (Stuttgart)
E. F. Walcker und Cie. (Ludwigsburg)