Der Stab allein hat keine Funktionen: Man benötigte noch einen gleichartigen zweiten Stab, um damit Berechnungen anstellen zu können. Dann ließen sich beide Stäbe nebeneinander legen. Rechnungen ... mehr anzeigen
Der Stab allein hat keine Funktionen: Man benötigte noch einen gleichartigen zweiten Stab, um damit Berechnungen anstellen zu können. Dann ließen sich beide Stäbe nebeneinander legen. Rechnungen führte man aus, indem man sie gegeneinander verschob: Zwei miteinander zu verarbeitende Zahlen an beiden Skalen wurden miteinander zur Deckung gebracht, so dass sich Ergebnisse an einer anderen Stelle des Stabes ablesen ließen. So legte ein Benutzer etwa an einer Zahl a der geometrischen Skala eines Stabes den Ursprung der geometrischen Skala des zweiten Stabes an. Geht man nun an diesem zweiten Stab auf der Skala bis zur Zahl b, so kann daneben auf dem ersten Stab das Ergebnis des Produkts a*b abgelesen werden. Auf ähnliche Weise ließ sich mit den Stäben addieren, subtrahieren, dividieren und Maßstabsrechnungen durchführen. Logarithmen, Sinuswerte, Tangenswerte und astronomische Berechnungen waren sehr bequem möglich - solange man eine ebene Tischfläche von zwei Meter Länge zur Verfügung hatte. Denn die Stäbe mussten sehr lang sein, damit sie mit umfangreichen und trotzdem genau aufgelösten Skalen ausgestattet werden konnten. Weniger anzeigen
Diese Stäbe stellen einen der vielen Vorläufer von modernen Rechenschiebern dar. Johann Heinrich Lambert (1728-1777) hatte sich das Prinzip nicht ausgedacht, gegeneinander verschiebbare Skalen zu ... mehr anzeigen
Diese Stäbe stellen einen der vielen Vorläufer von modernen Rechenschiebern dar. Johann Heinrich Lambert (1728-1777) hatte sich das Prinzip nicht ausgedacht, gegeneinander verschiebbare Skalen zu näherungsweisen Rechnungen zu benutzen. Er bezog sich unter anderem auf Arbeiten der Mathematiker Johann Matthias Biler (Lebensdaten unklar, um 1705) und Michael Scheffelt (1652-1720). Lambert wollte mit den Stäben zum Einen den Gebrauch von Stechzirkeln unnötig machen, die man zum Abgreifen von Strecken etwa bei Proportionalzirkeln noch benötigte. Außerdem sollte die schiere Länge der Stäbe genauere Berechnungen erlauben. Georg Friedrich Brander (1713-1783) ist als Hersteller fast sicher, da ihn Lambert selbst als Konstrukteur dieser Stäbe angibt und beide auch anderweitig in engem Kontakt standen. Weniger anzeigen