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Bei der vorliegenden Sonnenuhr sind der Schattenwerfer und das Zifferblatt besonders gestaltet. Ein Loch in einer brückenförmigen Halterung erzeugt bei Sonnenschein einen Lichtfleck auf der Platte. Dieser Fleck erscheint jeweils in Richtung einer radialen Linie, die die wahre Ortszeit angibt. Die Uhrzeit war aber nur zwischen neun und 15 Uhr ablesbar, der eigentliche Zweck war ein anderer: Der helle Punkt, den das Loch auf die Steinplatte wirft, macht auf der Solnhofner Steinplatte eine Datumslinie ablesbar: Dies sind die gekrümmten, zum Teil mit Symbolen für Tierkreiszeichen versehenen Linien. Aus ihnen kann das Datum mit Hilfe astronomischer Tabellenwerte abgeleitet werden. Sie werden in der Mitte durch ein Analemma unterbrochen. Es stellt die Differenz von Wahrer und mittlerer Ortszeit dar (siehe Inventarnummer 1686). Folgte man der gekrümmten Linie vom Lichtpunkt zur 12-Uhr-Linie, so ließ sich an dieser Stelle die Differenz ablesen. Im Juni, bei der Sommersonnenwende, besteht etwa keine Differenz. Wenn die Sonne dann (hier mit Pfeilen angedeutet) in Richtung anderer Tierkreiszeichen steht, nimmt die Differenz etwas zu, aber schnell wieder ab. Zum Herbst hin wird die Differenz am größten, verschwindet bei der Wintersonnenwende aber wieder. Dann kehrt sich der Ablauf um. Der Zweck der Schwalbenschwanzführung am südlichen Ende der Platte ist unklar. Weniger anzeigen
Joseph Aufleger (Lebensdaten unbekannt), ausgebildet als Steinmetz, eignete sich in einer Baugewerbeschule sowie autodidaktisch naturwissenschaftliche Kenntnisse an. Dabei setzte er laut Bayerischer ... mehr anzeigen
Joseph Aufleger (Lebensdaten unbekannt), ausgebildet als Steinmetz, eignete sich in einer Baugewerbeschule sowie autodidaktisch naturwissenschaftliche Kenntnisse an. Dabei setzte er laut Bayerischer Nationalzeitung vom 5.7.1839 seinen Schwerpunkt auf Chemie und Gesteinsbearbeitung, ohne künstlerische Fähigkeiten zu vernachlässigen. Bei mathematischen Fragen sei er von Carl August von Steinheil (1801-1870) unterstützt worden. Weniger anzeigen