Das Instrument erlaubte es, die Luft darin so stark zu komprimieren, dass die Zündtemperatur von leicht entflammbaren Stoffen übertroffen wurde. Dies funktioniert, weil Gas, wie in einer Luftpumpe, ... mehr anzeigen
Das Instrument erlaubte es, die Luft darin so stark zu komprimieren, dass die Zündtemperatur von leicht entflammbaren Stoffen übertroffen wurde. Dies funktioniert, weil Gas, wie in einer Luftpumpe, hier durch schnelles Zusammenpressen heißer wird. Unter dem abschraubbaren Knauf aus Holz und einer Dichtung befindet sich ein kleines Loch, das in das Innere des Kolbens führt. Wahrscheinlich konnte hier ein Draht eingespannt werden, an dem im Inneren des Kolbens ein Stück Zunderschwamm oder ähnliches befestigt wurde. Dieses Stück wurde durch die schnelle Kompression entzündet. Um die Flamme zu nutzen, musste der Kolben allerdings zügig wieder herausgezogen werden, andernfalls würde die Flamme ersticken. Zudem kühlt das enthaltene Gas ab, sobald man sein Volumen wieder ausdehnt. Beides kann durch das schnelle Abschrauben des Knaufs verhindert werden. Weniger anzeigen
Ende des 18. Jahrhunderts verbreitete sich die Erfahrung, dass Kompression für Zündzwecke benutzt werden konnte. Die damalige Vorstellung, Wärme sei ein Stoff, stand im Einklang mit dem Phänomen: ... mehr anzeigen
Ende des 18. Jahrhunderts verbreitete sich die Erfahrung, dass Kompression für Zündzwecke benutzt werden konnte. Die damalige Vorstellung, Wärme sei ein Stoff, stand im Einklang mit dem Phänomen: Durch die Kompression würde der Wärmestoff in den Zunder gepresst. So ließ sich das pneumatische Feuerzeug gut als Lehrmittel nutzen und war in vielen physikalischen Sammlungen vorhanden. Dort wurde es wohl öfter als in der Praxis benutzt. Nicht nur war es schwerer als um 1800 schon verbreitete chemische Zündmethoden, es war in der Praxis auch schwieriger zu handhaben. Das Prinzip wurde aber in technischen Geräten etwa in der amerikanischen Pulverramme umgesetzt, und wird bis heute im Dieselmotor genutzt. Weniger anzeigen