Elektrisiermaschinen dienen dazu, durch Reibung elektrische Spannungen zu erzeugen. Dazu benötigt man drei Bauelemente, die auf ein gemeinsames Gestell aufgebaut werden: Ein Reibekörper, ein ... mehr anzeigen
Elektrisiermaschinen dienen dazu, durch Reibung elektrische Spannungen zu erzeugen. Dazu benötigt man drei Bauelemente, die auf ein gemeinsames Gestell aufgebaut werden: Ein Reibekörper, ein Reibezeug und ein Konduktor (Leiter). Die Glasscheibe stellt den Reibekörper dar, die ledernen Kissen das Reibezeug. Mittels der Kurbel kann die Scheibe gegenüber den Lederkissen gedreht werden und so durch Ladungstrennung eine Ansammlung von Elektrizität bewirken. Diese wird an einen Leiter weitergegeben, der möglichst nah am Reibekörper aufgestellt werden muss. Aus Gründen der Isolation steht der Konduktor auf einem oder mehreren Glasfüßen. Weniger anzeigen
Dass die Maschine so vielfältig nutzbar war, zeigt den Charakter der Elektrizitätsforschung um 1800. Die gängigen Konzepte zur Erklärung der Elektrizität beruhten auf der Vorstellung, dass man es ... mehr anzeigen
Dass die Maschine so vielfältig nutzbar war, zeigt den Charakter der Elektrizitätsforschung um 1800. Die gängigen Konzepte zur Erklärung der Elektrizität beruhten auf der Vorstellung, dass man es mit einer unsichtbaren, eventuell unwägbaren Art Flüssigkeit zu tun hatte. Um deren Eigenschaften zu untersuchen, wurden verschiedenartigste Zusatzinstrumente entworfen. Die Bauart entsprach Vorschlägen für Elektrisiermaschinen, wie sie unter Anderem von Gottfried Albert Kohlreif (1749-1802) und Pierre Bertholon (1742-1800) gemacht worden waren. Besonders ähnlich sieht sie jedoch der Elektrisiermaschine von Peter Dollond (1739-1820). Der deutlichste Unterschied besteht in der Halterung der Reibekissen: Sie sind nicht, wie bei den Maschinen der Genannten, einfach an den senkrechten Streben befestigt, sondern durch Blattfedern an die Glasscheibe angedrückt. Vorhandene, ungenutzte Bohrungen in diesen Streben legen nahe, dass diese Federn erst bei einem Umbau der Maschine hinzugefügt wurden. Unklar ist, ob dieses Instrument und sein Zubehör aus der Werkstatt Georg Friedrich Branders (1713-1783) stammen. Diese Vermutung gründet sich lediglich auf die Konstruktionsweise. Da andererseits Brander fast alle Instrumente kennzeichnete, ist seine Beteiligung als Hersteller eher unwahrscheinlich anzunehmen. Weniger anzeigen