Das vorliegende Objekt dient zur Demonstration und Vermessung der thermischen Ausdehnung von Festkörpern. Dazu wird ein Metallstab zwischen die Schraubzwingen eingeklemmt und in einem Wasserbad mit ... mehr anzeigen
Das vorliegende Objekt dient zur Demonstration und Vermessung der thermischen Ausdehnung von Festkörpern. Dazu wird ein Metallstab zwischen die Schraubzwingen eingeklemmt und in einem Wasserbad mit Hilfe des Ölbrenners gleichmäßig erhitzt. Infolge der Temperaturerhöhung dehnt sich der Stab aus und übt Druck auf den unteren Hebel des Zeigerräderwerks aus. Um auch sehr kleine Längenveränderungen wahrnehmen zu können, wird die Längenausdehnung des Stabes durch ein Räderwerk verstärkt und in eine Drehbewegung umgesetzt. Diese kann auf dem Zifferblatt auf einer Skala von 0 bis 500 abgelesen werden. Ein Quecksilberthermometer taucht durch eine Öffnung des Wasserbadbehälters in seine Innenseite und kann so den Grad der Erwärmung angeben. In der Schublade des Holzunterbaus befinden sich weitere Metallstäbe, um im Wasserbad auf ihre thermische Ausdehnung untersucht zu werden. Weniger anzeigen
Pyrometer bezeichnen nicht nur Instrumente zur Messung thermischer Ausdehnung, sondern auch Messgeräte für sehr hohe Temperaturen. Das erste Pyrometer wurde von Pieter van Musschenbroek (1692-1761) ... mehr anzeigen
Pyrometer bezeichnen nicht nur Instrumente zur Messung thermischer Ausdehnung, sondern auch Messgeräte für sehr hohe Temperaturen. Das erste Pyrometer wurde von Pieter van Musschenbroek (1692-1761) gebaut, das bereits eine Ausdehnung von 0,00008 rheinländischen Zoll anzeigen konnte. Gewöhnlich wurde nur die lineare Ausdehnung gemessen und aus dieser dann die Vergrößerung des Volumens berechnet. Musschenbroek verwendete zunächst fünf Weingeistlampen zur Erhitzung, führte aber später zur gleichmäßigen Erwärmung das Wasserbad und das Quecksilberthermometer ein. Er veröffentlichte Vergleichsmessungen mit den vier Metallen Eisen, Stahl, Zinn und Kupfer und ging deutlich über die Temperatur von siedendem Wasser bis zu Schmelzpunkten von Blei und Wismuth. Die Angabe von Graden bezog sich dabei auf eine willkürliche Skala seines Pyrometers, die für jedes Metall individuell eingestellt wurde. Dabei entsprach der Anfangspunkt immer der Länge des Metallstabes bei gefrierendem Wasser.
Dieses Pyrometer wurde von dem Uhrmacher Joh. Michael Moshammer hergestellt, was auch die Ähnlichkeit des Zifferblattes und des Räderwerks mit denen einer Uhr erklärt. Dieser war mindestens von 1802 bis 1812 in Regensburg tätig, genauere Lebensdaten fehlen. Laut Eintrag im Akademieinventar von Maximus Imhof (1758-1817) von 1806 wurde ein Musschenbroecksches Pyrometer gegen dieses von Moshammer getauscht.
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