Notenrollensammlung
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73 Phonoliszt Violina

Hersteller

Ludwig-Hupfeld-Aktiengesellschaft (Leipzig)

Herstellungszeitraum

Ab 1907

Anzahl der Spuren

77

Spielbare Töne/Tonumfang

40 Klaviertöne
3 Violinen, je eine spielt d-Saite (d1–c2), a-Saite (a1–g2) und e-Saite (e2–gis3).

Interpretationscodierung

Lochung: Interpretationscodierung für Klavier und Geige nach speziellem Phonoliszt-Violina System.

 

Beschriftung: Keine

Laufrichtung

Aufwärts

Wangen und Mitnehmer

Wangen meist aus hellem Holz. Mitnehmerstift rechts und aus Metall.

Papierfarbe

Beige

Papierbreite

296 mm

Sonstige Merkmale

Aufschrift auf den Etiketten „Phonoliszt-Violina“ oder „Violina“.

In Hupfelds Notenrollenkatalogen ab 1921 wurden Notenrollen mit den Ziffern 4–29 versehen, die für verschiedene Preisgruppen standen. Ab 1928 verwendete Hupfeld auf den Etiketten häufig die römischen Ziffern I, II oder III. Diese standen für die Preisekategorien 3,00, 4,50 und 6,25 RM.

Weitere teils auf die Etiketten gedruckte Kürzel waren „A“ (= Begleitrolle zu Gesang oder Instrumentalmusik), T (= Tanzmusik) und O (= handgezeichnete, nicht von Interpret/-in eingespielte Notenrolle).

Papier oftmals mit Wasserzeichen (Schriftzug „Phonola“, Herstellungsjahr und Kürzel des Papierherstellers, z.B. „H & E“ für Hoffman und Engelmann in Neustadt auf der Haardt). Auf diese Firma verweist auch das Wasserzeichen mit Notenschlüssel und den Notenzeichen h und e.

Abspielinstrumente

Insg.: Phonoliszt-Klavier mit drei Geigen, "Phonoliszt-Violina" (elektrischer Antrieb).

 

DM: Phonoliszt Violina, Mod. A, Ludwig-Hupfeld-Aktiengesellschaft, Leipzig, vor 1914. Inv.-Nr. 73492.

Literatur

Jörg Borchardt: Die Hupfeld-Phonoliszt-Violina des Deutschen Musikautomaten-Museums, Schloss Bruchsal. Eine Zusammenfassung der Restaurierung. In: Das mechanische Musikinstrument 40 (2014), Nr. 121, S. 25–31.
Siegfried Wendel: „Erkenntnisse aus der Untersuchung der weltweit noch vorhandenen Hupfeld-Phonoliszt-Violinas“. In: Das mechanische Musikinstrument 38 (2012). Nr. 113, S. 28–41.
Jürgen Hocker: Faszination Player Piano. Das selbstspielende Klavier von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bergkirchen 2009, S. 76.
Gabriele Kämpfe, Eszter Fontana: Historische Tonträgersammlung. Bestandskatalog I. Notenrollen für Kunstspiel- und Reproduktionsklaviere. Leipzig 2009, Einführung S. 3f.
Hans-W. Schmitz: „Ein Essay über Hupfelds Notenrollen. Entstehungsgeschichte der Instrumente und Notenrollen“. In: Das mechanische Musikinstrument 26 (2000), Nr. 79, S. 16–22, 17, 23.
Ders.: „Übersicht über Hupfeld-Notenrollen”. In: Das mechanische Musikinstrument 26 (2000), Nr. 79, S. 23f.
Das mechanische Musikinstrument 16 (1990), Nr. 50, S. 5–23; 34–49.

Beispiele & Merkmale

Inv.-Nr. 2004-477 Rolle anzeigen

Inv.-Nr. 2004-492 Rolle anzeigen

73 Phonoliszt Violina der Ludwig Hupfeld AG, Leipzig. Rollennr. 36009, R. Wagner: Lohengrin Brautchor. Inv.-Nr. 2004-477. Die Rollen dieses Typs werden nicht von einem Spieler oder einer Spielerin interpretiert, sondern einzig vom Instrument ausgelesen, so dass keine visuellen Markierungen vorhanden sind, höchstens die Abspielgeschwindigkeit kann am Rollenbeginn aufgestempelt sein. Die Perforierung steuert das Klavier ebenso wie das Violinspiel und deren jeweilige Dynamik. Häufig beginnen zwei Lochbahnen parallel am Rollenanfang und steuern die Aktivierung des Klavier und der Geigen sowie die Oktavlage des Spiels. Der Diskant befindet sich unten, der Bass oben auf der abgebildeten Rolle.

73 Phonoliszt Violina der Ludwig Hupfeld AG, Leipzig. Rollennr. 31046, J. Müller: Erst sagt man A… Shimmy Tanzrolle. Inv.-Nr. 2004-492. Die Rollen dieses Typs werden nicht von einem Spieler oder einer Spielerin interpretiert, sondern einzig vom Instrument ausgelesen, so dass keine visuellen Markierungen vorhanden sind, höchstens die Abspielgeschwindigkeit kann am Rollenbeginn aufgestempelt sein. Die Perforierung steuert das Klavier ebenso wie das Violinspiel und deren jeweilige Dynamik. Das auf die Etiketten gedruckte Kürzel "A" steht bei Hupfeld für Begleitrolle zu Gesang oder Instrumentalmusik. Die römische Ziffer I gibt eine Preiskategorie an. Der Diskant befindet sich unten, der Bass oben auf der abgebildeten Rolle.

Wangen des Rollentyps 73 Phonoliszt Violina.

Wasserzeichen des für den Rollentyp 73 Phonoliszt Violina verwendeten Papiers, wobei die beiden Noten h und e auf die Herstellerfirma des Papiers Hoffman und Engelmann in Neustadt auf der Haardt verweisen. Bei diesem Rollentyp sind häufig verschiedene Papiere für eine Rolle verwendet und aneinander geklebt worden, was die unterschiedlichen Wasserzeichen und die Herstellungsjahre des Papiers zeigen. Der Rollenanfang hat in diesen Fällen ein anderes Wasserzeichen als der Rest der Rolle.