Ludwig-Hupfeld-Aktiengesellschaft (Leipzig)
Ab 1912
Full Scale 91
88 / A2–c5
Lochung: Doppelte kleine Lochungen (Solodant) an beiden Rändern zur Betonung der Melodietöne sowie Lochketten an der Bassseite zur Steuerung des Pedals zur Dämpfungsaufhebung. Häufig haben Rollen mit schwarzem Aufdruck auf der Anfangslasche und dem Etikett ohne die 88-Zahl im Quadrat die volle Triphonola-Betonungsperforierung (siehe 88 Animatic T/Tri-Phonola).
Beschriftung: Am Beginn aufgedruckte Tempoangabe. Aufgedruckte, blau gepunktete Dynamiklinie über den gesamten perforierten Teil hinweg. Teils in der Rollenmitte rote Linie zur Markierung der Teilung von Diskant- und Basswindlade.
Abwärts
Wangen meist aus schwarz lackiertem Holz. Wangenform entsprechend den Vorgaben der Chicago Convention 1911: beide Wangen mit runden Vertiefungen, eine mit zusätzlichem Schlitz zur Aufnahme des Mitnehmers.
Mitnehmer rechts.
Beige
286 mm
Rollen teils mit Porträts der Interpret/-innen, bei Hupfeld 88 Animatic meist Off-Set-Drucke, die in den Aufdruck integriert wurden.
„Animatic“ nicht immer auf das Schachteletikett gedruckt.
In Hupfelds Notenrollenkatalogen ab 1921 wurden Notenrollen mit den Ziffern 4–29 versehen, die für verschiedene Preisgruppen standen. Ab 1928 verwendete Hupfeld auf den Etiketten häufig die römischen Ziffern I, II oder III. Diese standen für die Preisekategorien 3,00, 4,50 und 6,25 RM.
Weitere teils auf die Etiketten gedruckte Kürzel waren „A“ (= Begleitrolle zu Gesang oder Instrumentalmusik), T (= Tanzmusik) und O (= handgezeichnete, nicht von Interpret/-in eingespielte Notenrolle).
Papier oftmals mit Wasserzeichen (Schriftzug „Phonola“, Herstellungsjahr und Kürzel des Papierherstellers, z.B. „H & E“ für Hoffman und Engelmann in Neustadt auf der Haardt). Auf diese Firma verweist auch das Wasserzeichen mit Notenschlüssel und den Notenzeichen h und e.
Neben neuen Rolleneinspielungen wurde ein Großteil des Repertoires der 73er-Rollen auf das 88er-Format übertragen.
Insg.: Klaviere, Flügel und Vorsetzer mit sog. Full-Scale, also Instrumente mit der Möglichkeit zur Auswertung der Solodant-Lochungen und der automatischen Pedalbedienung.
DM:
Selbstspielendes Klavier: Pianino mit Phonola, Grotrian-Steinweg, Braunschweig & Ludwig-Hupfeld-Aktiengesellschaft, Leipzig, 1922. Inv.-Nr. 2001-800.
Pneumatischer Klaviervorsetzer: Phonola, Ludwig-Hupfeld-Aktiengesellschaft, Leipzig, um 1905. Inv.-Nr. 31069.
Hans-W. Schmitz: „Ein Essay über Hupfelds Notenrollen. Entstehungsgeschichte der Instrumente und Notenrollen“. In: Das mechanische Musikinstrument 26 (2000), Nr. 79, S. 16–22, 18f., 24.
Jürgen Hocker: „Notenrollenfabriken und Hersteller von Notenrollenzubehör“. In: Das mechanische Musikinstrument 13 (1987), Nr. 43, S. 36–46, 41.
Inv.-Nr. 2001-886 Rolle anzeigen
2014-781 Rolle anzeigen
88 Animatic der Ludwig Hupfeld AG, Leipzig. Rollennr. 50405, M. Pauer spielt R. Schumann: Träumerei (Kinderszenen Op. 15 No. 7) F. Inv.-Nr. 2001-886. Die Rolle zeigt eine blau gepunktete Dynamiklinie, die beim Abspielen mittels Handhebel verfolgt werden kann. In der Rollenmitte markiert die rote Linie die Teilung von Diskant- und Basswindlade. Die doppelten kleinen Solodant-Lochungen an beiden Rändern steuern die Betonung der Melodietöne in Diskant und Bass. Zusätzliche Lochketten an der Bassseite sorgen für die Steuerung des Pedals zur Dämpfungsaufhebung. Der Diskant befindet sich oben, der Bass unten auf der abgebildeten Rolle.
88 Animatic der Ludwig Hupfeld AG, Leipzig. Rollennr. o 53979, F. Schubert: Quintett Op. 114 Forellen-Quintett - A-dur - Andantino: Thema & Variationen 1-5 - Allegretto 4 hdg. Inv.-Nr. 2014-781. Die Rolle gibt vierhändiges Spiel wieder. Die Rolle zeigt zu Beginn mit dem Stempel "Tempo 50-60" die Abspielgeschwindigkeit an, die am Instrument eingestellt werden soll. Die blau gepunktete Dynamiklinie kann beim Abspielen mittels Handhebel verfolgt werden. In der Rollenmitte markiert die rote Linie die Teilung von Diskant- und Basswindlade. Die doppelten Solodant-Lochungen am Rand steuern die Betonung der Melodietöne. Zusätzliche Lochketten am unteren Rand sorgen für die Steuerung des Pedals zur Dämpfungsaufhebung. Der Diskant befindet sich oben, der Bass unten auf der abgebildeten Rolle.
Wangen des Rollentyps 88 Animatic.
Wasserzeichen des häufig für den Rollentyp 88 Animatic verwendeten Papiers, wobei die Noten h und e auf die Herstellerfirma des Papiers Hoffman und Engelmann in Neustadt auf der Haardt verweisen.
Aeolian Company (New York, NY) / Choralion Company (Berlin)
The Chase & Baker Company (Buffalo, NY)
Fabbrica Italiana Rulli Sonori Traforati (Mailand)
Josef Huber, Orgelbau (Dortmund)
Ludwig-Hupfeld-Aktiengesellschaft (Leipzig)
Philipps AG (Frankfurt am Main)
Schiedmayer, Pianofortefabrik (Stuttgart)
E. F. Walcker und Cie. (Ludwigsburg)