Notenrollensammlung
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88 Pianola

Hersteller

Aeolian Company (New York, NY), teils Choralion Company (Berlin)     

Herstellungszeitraum

Ab 1910

Anzahl der Spuren

88

Spielbare Töne/Tonumfang

88 / A2–c5

Interpretationscodierung

Lochung: Doppelte kleine Lochungen (Themodist) an beiden Rändern zur Betonung der Melodietöne sowie Lochketten an der Basseite zur Steuerung des Pedals zur Dämpfungsaufhebung.

 

Beschriftung: Aufgedruckte, blau gepunktete Dynamiklinie. Häufig aufgedruckte rote Linie zur Temporegulierung über den gesamten perforierten Teil hinweg. Teils in der Rollenmitte blaue oder rote Linie zur Markierung der Teilung von Diskant- und Basswindlade.

Laufrichtung

Abwärts

Wangen und Mitnehmer

Wangen meist aus schwarz lackiertem Holz oder Metall. Wangenform entsprechend den Vorgaben der Chicago Convention 1911: beide Wangen mit runden Vertiefungen, eine mit zusätzlichem Schlitz zur Aufnahme des Mitnehmers. Mitnehmer rechts.

Papierfarbe

Beige

Papierbreite

286 mm

Abspielinstrumente

Insg.: Klavier, Flügel, Vorsetzer mit 88er Skala.

 

DM: Pneumatischer Klaviervorsetzer: Pianola, Aeolian Company, New York, um 1910. Inv.-Nr. 69537.

Literatur

Jürgen Hocker: Faszination Player Piano. Das selbstspielende Klavier von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bergkirchen 2009, S. 74–84.
Jürgen Hocker: „Notenrollenfabriken und Hersteller von Notenrollenzubehör“. In: Das mechanische Musikinstrument 13 (1987), Nr. 43, S. 36–46, 41f.

Beispiele & Merkmale

Inv.-Nr. 1986-525T54 Rolle anzeigen

Inv.-Nr. 1986-525T69 Rolle anzeigen

88 Pianola der Choralion Co., Berlin. Rollennr. T 86912, C. Gounod: Margarete (Faust) Walzer. Inv.-Nr. 1986-525T54. Die Rolle zeigt zu Beginn mit dem roten Stempel "70" die Abspielgeschwindigkeit der Rolle und mit der Angabe Key of D die Tonart des Stücks an. Sie gibt mit der roten Tempolinie und der gepunkteten Dynamiklinie Interpretationsanweisungen vor, denen beim Abspielen mit den Hebeln gefolgt werden kann. Das Stück soll in forte beginnen, was der Stempel "F." kennzeichnet. Der waagerechte Strich in der Rollenmitte markiert die in Diskant und Bass geteilte Windlade. Die Perforierungen an den Rändern regulieren die Betonung der Melodietöne (Themodist) sowie das Pedal zur Dämpfungsaufhebung. Der Diskant befindet sich oben, der Bass unten auf der abgebildeten Rolle.

88 Pianola der Choralion Co., Berlin. Rollennr. T 96662, F. Liszt: Die Vogelpredigt. Legende No. 1. Inv.-Nr. 1986-525T69. Die Rolle zeigt zu Beginn mit dem Stempel "70" die Abspielgeschwindigkeit der Rolle und mit der Angabe Allegretto die Vortragsweise des Stücks an. Sie gibt mit der roten Tempolinie und der gepunkteten Dynamiklinie Interpretationsanweisungen vor, denen beim Abspielen mit den Hebeln gefolgt werden kann. Das Stück soll in piano beginnen, was der Stempel "P" kennzeichnet. Die doppelten Lochungen am oberen Rand betonen die Melodietöne. Der Stempel "Solo" am Rollenbeginn mag auf die Solodant-Funktion an den Instrumenten anspielen, die an- und abgestellt werden kann, um die automatische Melodiebetonung zu aktivieren oder deaktivieren. Die Perforierungen an den Rändern regulieren die Betonung der Melodietöne (Themodist) sowie das Pedal zur Dämpfungsaufhebung. Der Diskant befindet sich oben, der Bass unten auf der abgebildeten Rolle.

Wangen des Rollentyps 88 Pianola.